
Andreas Grotendorst und die Erler Bürgergenossenschaft sind noch immer auf der Suche nach einem Pächter für die geplante Gastronomie am Dorfplatz in Erle. © Archiv / Montage Berkel
Dorfplatz Erle: Suche nach neuem Pächter läuft schleppend
Gastronomie
Seit dem Absprung von André Wachtmeister als Pächter für das Gemeinschaftshaus in Erle sucht die Bürgergenossenschaft Erle Ersatz. Einfach gestaltet sich die Suche nicht.
Zu Beginn des Sommers hat André Wachtmeister seinen Zusage als Pächter für die geplante Gastronomie am Erler Dorfplatz überraschend zurückgezogen. Er nannte die durch Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg entstandenen Probleme als Gründe für seinen Rückzug. Die Erler Bürgergenossenschaft, die das Projekt „Dorfplatz Erle“ vorantreibt, brachte er damit in überraschende Schwierigkeiten. Die mittlerweile gelöst sind?
Andreas Grotendorst, Vorsitzender der Erler Bürgergenossenschaft, musste bei der ersten Generalversammlung des Vereins mitteilen: „Wir haben noch keinen neuen Pächter gefunden.“ Die Gesamtsituation gestalte sich derzeit immer noch schwierig.
Rund 400 der 1800 Mitglieder der Erler Bürgergenossenschaft trafen sich Anfang Oktober zur ersten Generalversammlung im Festzelt an der Marientahler Straße. Aufsichtsrat, Vorstand, Architekten und Steuerberater berieten gemeinsam über das Projekt.
Auf Nachfrage der Dorstener Zeitung erklärte Vorsitzender Grotendorst die Situation nun: „Wir waren mit verschiedenen, potenziellen Gastronomen im Gespräch. Die Gespräche waren bislang aber nicht zielführend.“ Geplant sei das Projekt damals noch vor der Corona-Pandemie gewesen. Seitdem kamen auch noch Energiekrise und Inflation hinzu. „Es ist daher aktuell schwierig, einen Pächter zu finden.“
Bürgergenossenschaft Erle rechnet kurzfristig mit Baugenehmigung
Weiter ist der Vorstand der Erler Bürgergenossenschaft dagegen beim Bau. „Wir rechnen kurzfristig mit der Baugenehmigung.“ In den vergangenen vier Monaten habe das Team viel Zeit investiert, um den Bau zu planen. „Brandschutz, Lüftung - und natürlich möglichst geringe Unterhaltungskosten standen auf der Tagesordnung“, erklärte Grotendorst.
Mit dem Bau beginnen wolle man aber erst, wenn auch ein Pächter gefunden ist. „Denn wenn wir bereits ein hundertprozentiges Konzept vorlegen, wird es schwierig, den dazu passenden Pächter zu finden“, sagt der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Raesfeld. Der Pächter soll sich im Konzept wiederfinden können.
Bis zum Frühjahr 2023 werde man sich auf die Suche nach einem Pächter machen. Ordentlich die Werbetrommel dafür habe das Vorstandsteam um Grotendorst schon gerührt. Dass sich jemand finden werde, der Interesse an einer Existenzgründung in Erle hat, davon ist er überzeugt.
Dorfplatz sei attraktives Unterfangen
„Erle hat das Potenzial. Eine Autostunde von Erle wohnen genug Menschen. Dazu kommt: Durch die 1800 Mitglieder der Erler Bürgergenossenschaft haben wir bereits einen großen Kundenstamm.“ Durch das Projekt mit Hochzeitsfeiern, der geplanten Zusammenarbeit mit der Brennerei Böckenhoff und dem Ausflugsziel „Femeiche“ sei der Erler Dorfplatz ein attraktives Unterfangen.
Was aber, wenn sich doch kein Pächter finden würde? So weit will Grotendorst noch nicht denken. Erster Schritt sei dann aber eine weitere Generalversammlung. „Dann wird es strategische Entscheidungen geben müssen. In welche Richtung auch immer.“
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