
15 Prozent Gas will Raesfeld laut Bürgermeister Martin Tesing einsparen. © Montage Berkel
Bürgermeister Martin Tesing: Für Raesfeld wird‘s teurer - nicht nur wegen Gas
Inflation
Die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Gas-Krise treibt die Inflation. Auch für Raesfeld wird es um einiges teurer, sagt Bürgermeister Martin Tesing. Aber nicht nur wegen der Energiekosten.
Die Inflation treibt die Preise. Das bekommt auch die Gemeinde Raesfeld zu spüren, sagt Bürgermeister Martin Tesing. Er rechnet mit einer „erheblichen Mehrbelastung“ mit Blick auf den zukünftigen Haushalt. Nicht nur wegen der Energiekosten.
Die Energiekosten steigen aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine aktuell stark an. Private Verbraucher müssen mit einer Verdreifachung ihrer Gaskosten rechnen. Auch für die Gemeinden und Städte bedeutet das erhebliche Mehrkosten. Für die Gemeinde Raesfeld rechnet Bürgermeister Tesing mit Mehrkosten in Höhe von mindestens circa 600.000 Euro, sagt er. Die Gemeinde sei allerdings von Mehrkosten im Energiebereich nicht so stark betroffen wie andere, erklärt er.
Grund dafür seien längerfristig gültige Verträge mit den Energieversorgern. Lediglich ein Neuvertrag sei in diesem Jahr abgeschlossen worden. Dort allerdings sei es direkt viel teurer geworden, sagt Tesing. Die Gemeinde muss hier den doppelten Preis gegenüber den bisherigen Konditionen zahlen.
Dazu rechnet Tesing mit Einnahmeausfällen bei der Gewinnbeteiligung der Stadtwerke. Er geht von einem Minus von ungefähr 95.000 Euro aus.
Baumaßnahmen im Bürgerpark 372.000 Euro teurer
Teurer werden auch die Arbeiten im Bürgerpark. „Waren ursprünglich 534.000 Euro für die Maßnahme eingeplant, haben die aktuellen Lieferkettenprobleme und die Folgen des Ukraine-Krieges dazu geführt, dass die Mehrkosten in Höhe von 372.000 Euro gestiegen sind.“
Mit weiteren Belastungen rechnet Tesing aufgrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Als Beispiel sagt er, dass sich die Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde Raesfeld reduzieren werden. Auch mit einer Kürzung der über das Land Nordrhein-Westfalen über das Gemeindefinanzierungsgesetz jährlich festgelegten Verteilungsmasse müsse man rechnen. „Eine seriöse Haushaltsplanung ist vor dem Hintergrund dieser Ereignisse für das Folgejahr im Moment kaum möglich“, so Tesing.
Klar sei aktuell nur, dass Raesfeld sparen muss. „Nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht, sondern allein schon aus dem gesamtwirtschaftlichen Erfordernis heraus.“ Mindestens 15 Prozent Gas will die Gemeinde sparen. Hier sei Tesing zuversichtlich, dass das gelingen werde.
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