
Klaus Kriebel betreibt den Eine-Welt-Laden in Erle. © Rentel
Der Eine-Welt-Laden in Erle ist bisher gut durch die Zeit der Coronavirus-Pandemie gekommen. Diese Bilanz zieht Klaus Kriebel. Der Erler kümmert sich ehrenamtlich und seit vielen Jahren um das Angebot, unterstützt von den Mitgliedern aus den Gremien der Kirchengemeinde. Auf eine mögliche Nachfolge angesprochen, sagt er: „Ich bin nicht aktiv auf der Suche.“
Jeweils sonntags, von 11 bis 12 Uhr, sind im St. Silvester Haus, Schermbecker Straße, fair gehandelte Produkte zu bekommen. Der Zugang zum Laden ist von der Seite der Kirche her möglich. Kaffee, Tee, Honig, faire Limonade, Wein und Schokolade sind dort unter anderem zu bekommen sowie eine kleine Auswahl an Geschenkartikeln.
Ziel des Ganzen: Kleinbauern und den Genossenschaften soll in den Ländern – zumal in Zeiten der Krise – ein ausreichender Lebensunterhalt gesichert werden. Lieferant des Eine-Welt-Ladens ist die Gepa in Wuppertal.
Bis zu acht Kunden bedient Kriebel an den Sonntagen. Und auch in der Pandemie seien die Kunden dem Angebot treu geblieben. „Es gibt einen festen Kundenstamm“, sagt der Erler, aber es seien auch neue Käufer hinzugekommen.
Um eine kontaktlose Lieferung zu ermöglichen, hat er die per E-Mail oder Telefon bestellte Ware vor die Haustür geliefert. Sein Fazit: „Das hat gut funktioniert.“ Einige, zumal ältere Kunden, seien bei diesem Verfahren geblieben.
Zudem hat es eine große Spendenbereitschaft gegeben: 700 Euro kamen für die Flutopfer zusammen, weitere 1.750 Euro für geflüchtete Rohingja über ein Misereor-Projekt. In diesem Jahr sind für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine 500 Euro erlöst worden. „Das ist eine charmante Lösung“, sagt Kriebel über das Prinzip dahinter. Die Kunden helfen über den Kauf der fairen Produkte den Kleinbauern, und das Geld kam Flüchtlingen zugute.
Preise blieben bis auf eine Ausnahme stabil
Denn Kriebel hat angesichts der gegenwärtigen Krisen die Sorge, dass der faire Handel, zumal angesichts steigender Preise, leiden könnte. „Aber das wäre zu kurz gedacht“, sagt er.
Zwar seien fair gehandelte Produkte meist teurer als konventionelle Ware. Aber der Aufpreis lasse sich durch gezielten Einkauf ausgleichen. Bei seinem Angebot seien bis auf den Kaffee die Preise stabil geblieben.
Gerade mit Blick auf Klimawandel und Lebensmittelknappheit sei der faire Handel unverzichtbar, um den Menschen in Asien, Afrika sowie Latein- und Südamerika zu helfen. Das gelte auch mit Blick auf eine nachhaltige Produktion, den schonenden Umgang mit Trinkwasser und die Nutzung regenerativer Energie.
Der Eine-Welt-Laden macht am 31. Juli und 7. August Sommerpause und ist am 14. August wieder geöffnet. Weitere Infos per E-Mail an ewi.erle@gmx.de.