Erler Bürger setzen sich für ihr Jugendhaus Erle ein. Die Initiatoren hatten angekündigt, ein Bürgerbegehren zu starten. Ihr Ziel: das ehemalige Jugendhaus in Erle, das zwischenzeitlich für die Unterbringung von Flüchtlingen umgebaut wurde, wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen.
Dafür hat die Gemeinde Raesfeld der Initiative nun die Kostenschätzung zukommen lassen. „Diese Kostenschätzung sieht das gesetzliche Verfahren in einem ersten Schritt vor, um das Bürgerbegehren starten zu können“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde.
Hierbei seien auch die Kosten der Unterbringung der Flüchtlinge an anderer Stelle zu berücksichtigen. Als Alternative sieht die Verwaltung eine Containerlösung vor. Eine Unterbringung in gemeindlichen Immobilien ist aufgrund fehlender Kapazitäten laut Gemeinde nicht mehr möglich. Bei der Schätzung geht die Verwaltung davon aus, dass 30 Plätze für einen befristeten Zeitraum von zwei Jahren bereitgestellt werden müssen. „Dies entspricht der Größenordnung, die wir für eine Unterbringung im Jugendhaus Erle vorgesehen haben“, erklärt Sozialamtsleiter Norbert Altrogge.
Kosten von 405.000 Euro
In Summe rechnet die Verwaltung mit Kosten in Höhe von 405.000 Euro. Hierin sind Kosten für die Anmietung der Container, der Herrichtung des Grundstückes, der Bewirtschaftungskosten sowie Ausgaben für den Aufbau und Abbau der Container enthalten. Für die Bereitstellung des gemeindlichen Grundstückes setzt die Verwaltung bewusst keine separaten Kosten an.
Bürgermeister Tesing erklärt, dass bei der Erstellung der Kostenschätzung alle rechtlichen Vorgaben berücksichtigt wurden. Demnach müssen nicht nur die Kosten für die Wiederherstellung des Jugendhauses, sondern auch die Kosten für die alternative Unterbringung der Flüchtlinge berücksichtigt werden.
Mit der Vorlage der Kostenschätzung könnte die Initiative nunmehr den nächsten formalen Schritt des Bürgerbegehrens in Angriff nehmen, nämlich das Einsammeln der erforderlichen Unterschriften, heißt es seitens der Gemeinde Raesfeld.
Aktueller Stand ist der, dass die Sporthalle in Erle auf unbestimmte Zeit das neue „Jugendhaus“ werden soll. Die offizielle Einweihung der neuen Räumlichkeiten ist für Dienstag (16. Januar) ab 17 Uhr geplant. Um 18 Uhr folgt im Forum der Sebastianschule (Im Mensing 14) in Raesfeld eine Informationsveranstaltung zur aktuellen Flüchtlingssituation.
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