Barrierefreie Mobilstationen in Raesfeld und Erle Umbau von zwei Bushaltestellen geplant

Bushaltestellen sollen zu Mobilstationen umgestaltet werden
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Die Gemeinde Raesfeld plant in Sachen Mobilitätswende einen wichtigen Schritt. Hierzu sollen ausgewählte Bushaltestellen zu barrierefreien Mobilstationen umgestaltet werden. Der Bauausschuss stimmte dem Konzept am Dienstagabend zu.

Das Ziel von Mobilstationen ist es, an einem Standort mindestens zwei Verkehrsmittel zu vernetzen, um umweltfreundliche Mobilität voranzutreiben. Genau das soll nun an zwei Standpunkten geschehen. Die Bushaltestellen am Rathaus in Raesfeld und an der Silvesterstraße in Erle wurden für die Umbaumaßnahmen ausgewählt.

Die Grundlage dazu boten einerseits Steckbriefe, die der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) mit einem verbandweiten Konzept erstellte. Darauf aufbauend ermittelte das Planungsbüro des Kreises Borken mit einem Feinkonzept, welche Standorte für das Vorhaben geeignet seien.

Barrierefreiheit ist das Ziel

Das übergeordnete Ziel ist ein barrierefreier und kreisweit einheitlicher Ausbau. Darüber hinaus sollen die Standorte mit Zusatzelementen ausgestattet werden. Neben den Ladestationen für E-Autos sind beispielsweise dynamische Fahrgastinformationssysteme, Wetterschutzhäuser, taktile Leitsysteme für ungesicherte Querungsstellen und überdachte Fahrradabstellanlagen vorgesehen.

Lageplan des Standorts in Raesfeld mit den geplanten Umgestaltungs-Elementen für die Bushaltestelle am Rathaus
Lageplan des Standorts in Raesfeld mit den geplanten Umgestaltungs-Elementen für die Bushaltestelle am Rathaus © Gemeinde Raesfeld

Die detaillierte Planung richtet sich dabei nach dem Handbuch für Mobilstationen des Landes NRW und dem dazugehörigen Gestaltungsleitfaden. Mit den verbindlichen und einheitlichen Vorgaben seien landesweite Standards gesetzt worden. Die Einhaltung ist Grundvoraussetzung für die Gewährung von Fördermitteln.

Eben diese Fördermittel erhofft sich die Gemeinde Raesfeld nun für die beiden Standorte am Rathaus und der Silvesterstraße. Das grundlegende Konzept kam beim Bauausschuss gut an. „Wir stehen dem Ganzen positiv gegenüber. Es steigert die Attraktivität und der ÖPNV wird gefördert“, sagte Bärbel Unnebrink von der CDU.

Sorge um Vögel

Kleine Kritikpunkte gab es von den Grünen. Henry Tünte sieht in den neuen Wetterschutzhäusern in ihrer geplanten Form eine Gefahr für die Vögel, da diese leicht das Glas rund um das Stahlgerüst übersehen würden.

„Da sollten wir auf jeden Fall über Streifenmuster nachdenken, oder aber man putzt die Scheiben nicht, dann sehen die Vögel das auch“, so Tüntes Verbesserungsvorschlag.

Verbesserungspotenzial sieht Tünte auch in den Fahrradboxen mit Ladestation, die am Standort in Erle geplant sind. „Die sehen einfach hässlich aus und bieten nur Platz für fünf Fahrräder. Eine große Drahtkiste, die per App geöffnet und geschlossen werden kann, wäre platzsparender als diese schäbigen Kisten.“

So sollen die neuen Fahrradboxen an der Bushaltestelle Silvesterstraße in Erle aussehen.
So sollen die neuen Fahrradboxen an der Bushaltestelle Silvesterstraße in Erle aussehen. © Gemeinde Raesfeld

Kostenschätzung

Grundsätzlich begrüßten aber auch die Grünen den Ausbau sehr. Lob gab es vor allem für das dynamische Fahrgastinformationssystem.

Eine Umsetzung der Maßnahmen könnte in den Jahren 2024 und 2025 erfolgen. Hierfür müssten jedoch die erforderlichen Eigenmittel im Gemeindehaushalt 2024 berücksichtigt werden.

Die Kosten für die Mobilstation in Raesfeld werden auf 296.000 Euro geschätzt, der maximale Förderbetrag liegt bei 234.000 Euro. An der Silvesterstraße in Erle lägen die Baukosten bei knapp 241.000 Euro, wovon maximal 187.000 Euro gefördert werden können.

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