An den Freitag vor den Sommerferien kann sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Groß noch gut erinnern. „Auf einem Parkplatz bei 30 Grad“ habe er der Dringlichkeitsentscheidung zugestimmt, dass das Deutschlandticket an Dorstener Schulen für freifahrtberechtigte und selbst zahlende Schülerinnen und Schüler für das Schuljahr 2023/2024 eingeführt wurde.
Das hätte bei der Stadt zu Mehrkosten von 175.000 Euro geführt, wenn der Landrat nicht die Erstattung dieser Summe zugesagt hätte. Selbstzahlende Schüler müssen 29 Euro pro Monat zahlen.
Noch vor den Sommerferien musste diese Zusatzvereinbarung unterschrieben werden, was die Dringlichkeitsentscheidung notwendig machte, die am 16. August vom Haupt- und Finanzausschuss abgesegnet wurde. Auch die Privatschulen waren in die Regelung aufgenommen, mussten aber unter ebenso hohem Zeitdruck zustimmen.
Finanzierungslücke
An den St. Ursula-Schulen (Gymnasium und Realschule) passierte das nicht. Schulleiterin Elisabeth Schulte Huxel: „Tatsächlich ist es so, dass es zum Zeitpunkt der Antragstellung im Juni für die privaten Schulen eine Finanzierungslücke gab, von der längere Zeit nicht klar war, ob diese auch durch die Finanzierungszusage des Kreises abgedeckt wird.“
Einige Eltern machten in den Ferien in Sozialen Medien ihrem Ärger Luft, dass das Deutschlandticket zum Schulstart nicht an den St. Ursula-Schulen eingeführt wurde. Bernd Schwane (CDU) gab im Haupt- und Finanzausschuss zu, das sei „schwer zu verstehen“. Thorsten Huxel (Grüne) wurde deutlicher: Er könne nicht nachvollziehen, warum es die beiden Schulen mit rund 1.700 Schülern dies verwaltungstechnisch nicht geschafft hätten, während eine kleine Privatschule mit 120 Schülern das hinbekommen habe.
„Entscheidung von Stunden“
Tobias Stockhoff nahm daraufhin die St. Ursula-Schulen ausdrücklich in Schutz: Es habe sich um eine „Entscheidung von Stunden“ gehandelt. Und er berichtete, dass die Schulen derzeit in Gesprächen mit dem VRR seien, um zu klären, ob sie sich noch dem Deutschlandticket anschließen könnten.
Elisabeth Schulte Huxel konnte nun am Mittwoch (23. August) verkünden: „Im Sinne der Schülerinnen und Schüler und der Eltern haben wir uns intensiv an die Lösung dieses Problems gemacht, Gespräche mit der Vestischen und dem Bürgermeister geführt und glücklicherweise nun eine Lösung gefunden. Der Kreis übernimmt auch bei uns die Finanzierung des Deutschlandtickets.“
Dies werde sie den Eltern und Schülerinnen und Schülern mitteilen. Die Einführung des Deutschlandtickets werde zeitnah vollzogen. „Die Eltern werden darüber derzeit durch einen Elternbrief informiert.“
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