Frauen in selbst gemachten Röcken und Haarspangen aus Zeitungen, auf den weißen T-Shirts prangen in Schwarz die Worte „Fake News“. Während die Frauen kostümiert die Weiberfastnacht am Donnerstag (8. Februar) feiern, müssen die Männer im Rathaus von Olfen weiterarbeiten. Die dürfen erst mitfeiern, wenn der Beigeordnete Alexander Höring von den Frauen verkleidet wurde. „Er weiß, dass er kostümiert wird, aber nicht, was er anziehen muss. Das ist hier Tradition“, sagt eine der Mitarbeiterinnen, Nicole Ozimek (46).
Normalerweise wird auch Bürgermeister Wilhelm Sendermann verkleidet. Der konnte allerdings wegen eines anderen Termins nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen. Noch bevor sie Höring in seinem Büro überraschen und verkleiden, verrät Ozimek, als was sie ihn verkleiden wollen: „Passend zu unserem Thema werden wir ihn als Sherlock Holmes verkleiden, der die Fakenews aufdecken soll.“
Als der Beigeordnete fertig eingekleidet ist, ziehen die Frauen weiter durchs Haus. „Dann werden die Schlipse von den Männern durchgeschnitten und wir feiern alle zusammen. Danach gibt es etwas zu essen“, erklärt Ozimek.

Weiter bei Sparkasse und Volksbank
Doch damit sind die Feierlichkeiten an diesem Tag noch nicht abgeschlossen. „Nach dem Essen werden wir in der Sparkasse weiterfeiern. Den Abschluss wird es in der Volksbank geben“, sagt die 46-Jährige. Dort gibt es dann noch einen hohen Karnevalsbesuch. „Das Dreigestirn wird samt Gefolge mit uns zusammen feiern“, so Ozimek.

Kostüme selbst gebastelt
Auf ihr Thema für Weiberfastnacht sind die Frauen nach einigen Treffen gekommen. „Wir fanden es in der heutigen Zeit angebracht, dieses Thema aufzunehmen“, findet Ozimek. Damit sind auch die sozialen Medien wie Facebook, Instagram, Telegram und X gemeint.
Die Kostüme haben die Frauen meist selbst gemacht. Laut Ozimek hat „jeder entweder für sich zu Hause oder im Team gebastelt“. Im Durchschnitt hat es eine Stunde gebraucht, die Röcke herzustellen. „Bei manchen ging es schnell. Bei anderen ist der Rock nach dem Basteln in die Ecke geflogen, weil es nicht gehalten hat oder es nicht gut aussah“, weiß die 46-Jährige.
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