Variante für Umgehungsstraße wird kritisch betrachtet

Umgehungsstraße K8n

Der Kreis sich für die Variante 1 für eine mögliche Umgehungsstraße für Olfen und Seppenrade entscheiden. Die Pläne wurden am Mittwoch in der Olfener Stadthalle diskutiert. Und dort stießen sie auch auf Kritik.

Olfen

, 26.04.2018, 18:55 Uhr / Lesedauer: 2 min
Klaus Dammers (l.) Waltraud Bednarz, Wilhelm Sendermann, Wilhelm Kortmann Günter Klaes und Richard Borgmann.

Klaus Dammers (l.) Waltraud Bednarz, Wilhelm Sendermann, Wilhelm Kortmann Günter Klaes und Richard Borgmann. © Theo Wolters

Die geplante K8n auf Olfener Stadtgebiet soll den Ortskern Seppenrade und Olfen entlasten. Der Kreis hat sich für die Variante 1 entschieden. Diese würde an der K9n in Olfen anschließen und nach rund 2,3 Kilometer auf die jetzige Kökelsumer Straße treffen.

Neben dieser Variante 1 hat der Kreis zwei weitere Varianten untersucht. Die Variante 3 würde an dem ehemaligen Bundeswehrgelände vorbeiführen, ohne eine neue Steverbrücke auf die B58 treffen. Bei der Variante 2 müsste auch eine Brücke gebaut erden. Große Waldflächen würden in Anspruch genommen. Wie Klaus Dammers von der Kreisverwaltung am Mittwoch in der Olfener Stadthalle erklärte, habe man schließlich die Varianten 1 und 3 näher untersucht.

Rot eingezeichnet ist die geplante Umgehungsstraße

Rot eingezeichnet ist die geplante Umgehungsstraße

Der Kreis informierte den Rat der Stadt Olfen, den Ausschuss für Klimaschutz, Energie, Planung und Stadtentwicklung der Stadt Lüdinghausen sowie den Ausschuss für Straßenbau des Kreises über die Untersuchung.

„Wir haben uns für die Variante 1 entschieden, da sie einen großen Wald verschont, der geringste Flächenverbrauch notwendig ist.“ Zudem sei dies auch die kostengünstigste Linienführung. Klaus Dammers sprach von einer Entlastung der Kökelsumer Straße durch den Bau um 68 Prozent. Sind bis zum Jahre 2030 ohne eine Entlastung 5000 Fahrzeuge in 24 Stunden prognostiziert, so wären es bei einer Umgehungsstraße 3400 Fahrzeuge weniger. Für die Ortsdurchfahrt Seppenrade rechnen die Gutachten mit 500 Fahrzeugen weniger. Die Gutachter gehen von 3800 Fahrzeugen aus.

Zahlen hinterfragen

Bürgermeister Wilhelm Sendermann erklärte, die Gutachten müsse man genau hinterfragen. Sendermann: „Gegenüber einem Gutachten aus 2008 wird nun eine geringere Steigerung der Fahrzeuge für die Kökelsumer Straße vorhergesagt.“

Ratsmitglied Markus Vieting ergänzte, die 68 Prozent Entlastung gelten nur für einen Bereich der Kökelsumer Straße. „Daraus kann man aber keine Rückschlüsse für eine Entlastung für den Ortskern ziehen.“

Wilhelm Sendermann kündigte an, die politischen Gremien der Stadt Olfen würden sich nun mit dem Thema befassen. Sendermann: „Wir wollen noch vor den Sommerferien entscheiden.“ Lüdinghausens Bürgermeister Richard Borgmann erklärte, man müsse für die Zukunft abwägen; es sei keine leichte Entscheidung.

Im Gespräch mit der Redaktion stellte er klar, die Verwaltung Lüdinghausen sei für die Straße. „Aber nur für die Variante 1, da sie am nächsten an Lüdinghausen liegt.“ Er verspreche sich eine Entlastung für Seppenrade. „Die Entscheidung über den Bau muss aber zunächst die Stadt Olfen treffen“, so der Bürgermeister. Denn auf Olfener Stadtgebiet würde gebaut. „Wenn Olfen die Straße nicht möchte, wird Lüdinghausen die Pläne natürlich nicht weiter verfolgen.“ Wann in Lüdinghausen eine Entscheidung falle, könne er noch nicht sagen. „Aber wenn Olfen nein sagt, brauchen wir auch nicht entscheiden.“ Wichtig sei, dass nun eine Entscheidung falle. Denn bis zu Bau würde es dann noch viele Jahre dauern.

Zahlen zu der Variante 1: Länge: Die Länge der K8n bis bis zur Kökelsumer Straße beträgt 2,3 Kilometer. Zudem müssten 2,2 Kilometer der Kökelsumer Straße bis zur B58 ausgebaut werden. Für die Querung der Stever ist ein 110 Meter langes Brückenbauwerk geplant. Kosten: Sie werden auf 10,9 Millionen Euro geschätzt. Es gebe eine Landesförderung in Höhe von 60 Prozent. Von den restlichen 40 Prozent würde der Kreis 50, die Städte Olfen und Lüdinghausen jeweils 25 Prozent übernehmen. Flächenverlust: 6,8 Hektar Acker und Grünland sowie 0,6 Hektar Wald müssen geopfert werden.