
Eine einheitliche Fassade bei neuem und altem Gebäudeteil, ein großes Schaufenster zum Foyer, ein großer Balkon zum Marktplatz hin: So soll das komplett umgebaute Rathaus in der Olfener Innenstadt aussehen. © Visualisierung Jost Hauer
Über zwei Millionen Euro für Umbau des Rathauses: Olfen bekommt mehr Fördergeld
Innenstadt-Entwicklung
Bald beginnt der Abriss für die Erweiterung des Rathauses. Passend dazu gibt es einen weiteren Förderbescheid aus Düsseldorf. Das liegt auch an einem „banal einfachen“ Energiekonzept.
Der Abriss wird gerade vorbereitet: Bald soll sich das Gesicht der Innenstadt direkt am Marktplatz sichtbar wandeln. Die Erweiterung und Sanierung des Olfener Rathauses beginnt in Kürze. Passend dazu gab es jetzt Geld aus Düsseldorf: Die Landesregierung hat Olfen eine Städtebauförderung in Höhe von 2.281.000 Euro bewilligt. Rund 336,6 Millionen Euro hat NRW für 232 Umbau-Projekte im Land bewilligt.
„Ich freue mich sehr“, sagt Bürgermeister Wilhelm Sendermann. Die mehr als zwei Millionen Euro sind für den zweiten Bauabschnitt des Rathauses bestimmt, also die Sanierung des bestehenden Gebäudes. Dass es dafür Fördergelder gibt, sei keinesfalls zu erwarten, sagt Sendermann. Die reine Erweiterung von Bürofläche werde nicht finanziell unterstützt. Dafür brauche es schon eine städtebauliche Bedeutung.
Balkon mit Blick auf den Marktplatz
Aber die hat die Stadt mit ihrer Planung geschaffen. Nach einem Architektenwettbewerb hat sich die Stadtverwaltung für Pläne entschieden, die ein multifunktionales Gebäude vorsehen. Mit dem geplanten großen repräsentativen Balkon wird das Rathaus bald eine direkte Anbindung an den Marktplatz haben. Dem Balkon soll im Karneval eine Rolle zukommen, Sportlerehrungen könne er sich dort vorstellen, so Sendermann.
Zudem werde das bestehende Rathausgebäude mit einem cleveren Kühl- und Heizsystem energetisch nach vorne gebracht. Statt einer Klimaanlage werde eine Kühldecke eingebaut. „Banal einfach aber innovativ“, beschreibt der Bürgermeister den Plan. Ein Blockheizkraftwerk im Keller sorgt für Wärme im Winter. Warmes Wasser wird dann durch Rohre in den Decken geleitet. Im Sommer fließt kaltes Wasser durch die Decken, sodass eine Kühlung von maximal 6 Grad in den Räumen erreicht werden kann. Die Umbaupläne für das bestehende Rathausgebäude (2. Bauabschnitt) will die Landesregierung nun zu 70 Prozent fördern.

Das Foyer des Rathauses wird dort entstehen, wo früher das Einrichtungshaus Hagen war - direkt auf der Ecke Kirchstraße/Marktstraße. Das Foyer soll auch Platz für kleinere Kulturveranstaltungen bieten. © Visualisierung Jost Hauer
Bereits der 1. Bauabschnitt des Rathausumbaus ist vom Land NRW gefördert worden. Das Eckgebäude (ehemaliges Haus Hagen) ist bereits ausgeräumt und wird bald abgerissen. Dann entsteht an der Stelle das erweiterte Rathaus mit Platz für politische Beratungen und Diskussionen mit den Bürgern aber auch ein Foyer mit Platz für Kunst und Kultur. Kleinere Veranstaltungen können dann auch im Rathausfoyer stattfinden. Zu 60 Prozent wird dieser Bauabschnitt gefördert.
Insgesamt kosten die beiden Bauabschnitte des Rathausumbaus 8,32 Millionen Euro - 5,3 Millionen Euro kommen als Förderung vom Land. Das sind insgesamt 64 Prozent. Das zeige, dass der Rathausumbau mit der direkten Anbindung an den Marktplatz eine „hohe Akzeptanz beim Land“ habe.
Gelbes Haus und Bürgerhaus werden überflüssig
Noch finden einige Büros Platz im Gelben Haus am Markt. Das Bürgerhaus wird derzeit noch für Ausschüsse und die politische Diskussion genutzt. In der Bauphase werden einige Verwaltungsmitarbeiter in diese Gebäude ausgelagert werden. Mit Fertigstellung des neuen Rathauses - voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2024 - hat die Verwaltung dann keinen Nutzen mehr für die beiden Gebäude. Was dann mit dem Gelben Haus und dem Bürgerhaus geschieht, steht allerdings noch nicht fest. Pläne dafür sollen später geschmiedet werden, so Sendermann. „Wir brauchen diese Gebäude bis 2025.“
Seit rund zehn Jahren im Lokaljournalismus zu Hause – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet und Münsterland. Beschäftigt sich am liebsten mit menschlichen und lokalpolitischen Geschichten.
