Störche müssen sich gegen Nilgänse zur Wehr setzten
Störche in der Steveraue
Die beiden Storchenpaare in der Olfener Steveraue müssen zurzeit auf ihren Horst aufpassen. Gefahr droht ihrem Nistplatz derzeit von Nilgänsen. So lassen sich spanndende Kämpfe beobachten - mit eindeutigem Sieger.

Die beiden Storchenpaare in der Steveraue haben ihren Horst zurzeit immer im Blick. Gehen sie auf Futtersuche, entfernen sie sich nicht weit von ihrem Horst. Gefahr droht aber nicht nur von anderen Störchen, die sich einen Horst suchen. Hobby-Fotograf Karl-Heinz Jockenhövel konnte in den vergangenen Tagen einen ganz anderen Kampf in der alten Aue beobachten.
Keine Chance
Das war geschehen: Das Strochenpaar ging auf Futtersuche. Ein Nilganspaar hatte das wohl beobachtet. Es nutzte die Gelegenheit, wollte sich auf dem Horst niederlassen. Das Storchenpaar reagierte aber schnell und vertrieb die Nilgänse. „Es kommt immer wieder vor, dass Nilgänse versuchen, einen Horst zu besetzen“, sagt Georg Holtmann im Gespräch mit der Redaktion. Georg Holtmann beobachtet seit vielen Jahren die Störche und andere Vögel in der Steveraue. Holtmann: „Nilgänsen ist es egal, wo sie brüten.“ Meist legten und bebrüteten sie ihre Eier am Boden, doch auch vor einem Storchenhorst in luftiger Höhe würden sie nicht Halt machen. „Nilgänse haben aber gegen Störche eigentlich keine Chance, da Störche viel kräftiger sind“, sagt Georg Holtmann. Versuchen würden die Gänse es aber immer wieder.
Georg Holtmann hat in den Wintermonaten vermehrt Nilgänse auf den Horsten beobachtet. „Sie sind aber vertrieben worden, da die beiden Storchenpaare in Olfen und Umgebung überwintert haben.“ Wenn er Nilgänse auf den Horsten sah, habe er versucht, sie zu vertreiben. „Nilgänse hinterlassen auf den Horsten eine Unmenge von Kot“, so Holtmann. Aus diesem Grund kontrollieren und säubern die Verantwortlichen auch die beiden Horste vor der Brutsaison der Störche.

Kampf in der Luft: Storch gegen Nilgans © Jockenhövel
Brutzeit steht bevor
Noch brüten die beiden Storchenpaare nicht in der Steveraue. Holtmann: „Das wird aber nicht mehr lange dauern. Das geschieht eigentlich immer Ende März Anfang April.“ Die Brutzeit hat begonnne, wenn immer ein Storch auf dem Horst sitzt.
Viele Störche sind bereits, wie Gregor Holtmann berichtet, über Olfen hinweggezogen. Doch die Gefahr für die beiden Olfener Paare sei noch nicht vorbei.
„Die Ostzüge sind noch nicht eingetroffen“, erklärt Georg Holtmann. Diese Störche überwintern in Südafrika und auch Israel. Ihre Route führt unter anderem über die Karpaten in Rumänien.
Warten auf die Ostzüge
Derzeit haben diese Tiere Problemen. Holtmann: „Ein strenger Winter behindert die Ostzügler auf ihrem Flug.“ Das habe er vom Experten Kai-Michael Thomsen vom Naturschutzbund (Nabu) erfahren. Dieser führt zum Thema Störche auf Reisen einen Blog, erhält Informationen von Storchenbeobachter. Dort ist zum Beispiel zu lesen: „Seit Tagen ist es rund um die Karpaten bitterkalt und es fällt sehr viel Schnee. Es gibt viele Meldungen, dass rumänische Dorfbewohner vom Schnee geschwächte Störche wieder aufpäppeln.“