
© Jessica Hauck
Stadthalle in Olfen: Die Bauarbeiten biegen auf die Zielgerade ein
1,5-Millionen-Umbau
Ende des Monats will die Stadt Olfen die umgebaute Stadthalle an den neuen Pächter übergeben. Dann sollen die Modernisierung und der Umbau „zurück zum Stand von 1988“ abgeschlossen sein.
Von außen sieht sie noch ziemlich unfertig aus - ein Gerüst versperrt den Blick auf den neuen Haupteingang der Stadthalle Olfen. Doch der Eindruck täuscht. Denn, wenn die anthrazit-farbenen Fassadenplatten angebracht sind, „dann sind wir baulich durch“, sagt Markus Freck, bei der Stadt zuständig für das Gebäudemanagement.
Fenster-Lieferung hat sich verzögert
Eigentlich sollte die Stadthalle Ende Mai fertig werden. Die Corona-Krise hat den Zeitplan aber durcheinander gebracht, sagt Freck. Denn nicht alle Firmen hätten gleichzeitig in der Stadthalle arbeiten dürfen. Außerdem gab es Verzögerungen bei der Lieferung der Fenster für das Foyer.
Ohne Corona wäre der 1,5 Millionen Euro teure Umbau schon im Mai beendet gewesen, ist sich Freck sicher. Trotzdem: Größere Probleme habe es auf der Baustelle nicht gegeben. Nach den letzten Handgriffen der Handwerker wird die Stadthalle noch gereinigt. Ende Juni soll sie an den neuen Pächter übergeben werden, so Freck.

Mit großen Schiebetüren lässt sich der Saal der Stadthalle teilen. Beide Bereiche können dann auch separat beheizt oder gekühlt werden. © Jessica Hauck
Wer sich innen umschaut, merkt, es hat sich viel getan und gleichzeitig ist die Stadthalle noch gut wieder zu erkennen. Denn die 1988 erbaute Veranstaltungsstätte „ist zeitlos gebaut worden“, so Freck. Viele Umbauten, die in diesem Frühjahr gemacht wurden, hätten die Stadthalle deshalb lediglich modernisiert, aber auf den Stand von 1988 zurück gebracht.
Foyer bekommt Garderobe und Theke
Das erklärt sich im Foyer. Früher stand hier am Fenster eine Theke für eine Gastronomie. Künftig soll das Foyer wieder als solches dienen. Mit einer festen Theke, mit einer Garderobe und Platz, um anzukommen in der Stadthalle. Statt einer festen Küche wird es Catering geben.
Umgewöhnen müssen sich Besucher gleich beim Eingang. Meist kamen die Besucher bislang durch den Nebeneingang vom Parkplatz her. Doch das war unlogisch, so Freck. „Warum sollte ich durch die Hintertür gehen?“ Ein neuer Windfang bringt jetzt Licht in den neuen, alten Haupteingang. Der Nebeneingang wird zur Raucherecke. In dem kleinen Windfang ist ein starker Abzug installiert, der den Qualm absaugt.
Geblieben sind die Holzbalken unter der Decke. Auch die runden Lampen sind noch die alten. „Die sind doch zeitlos“, findet Markus Freck. Allerdings werden sie jetzt von LED-Lampen erhellt, was Energie spart. Weitere flache LED-Lampen geben der Stadthalle viel mehr Licht als früher. Elementar geändert hat sich auch die Technik. „Nach 30 Jahren muss man grundlegend mal was machen“, sagt Markus Freck.

Spiegel fehlen noch, aber die Toilettenanlagen sind weitgehend fertig. Dank eines kleinen Anbaus gibt es nun viel mehr Toiletten für Männer wie für Frauen in der Stadthalle. © Jessica Hauck
So hat die Bühne Kettenzüge bekommen, um für verschiedene Veranstaltungen verschiedenen Technikelemente an Traversen aufhängen zu können. Die Decke lässt sich nun mit indirektem Licht bestrahlen. Und eine Klimaanlage kühlt bei Bedarf den Saal.
Zwei getrennte Bereiche im Saal
Inzwischen ist auch überall ein einheitlicher Boden verlegt. Die Handwerker streichen die letzten Balken unter der Decke. Die Türen wurden aufgearbeitet. Eine ganz neue Schiebetür teilt die Stadthalle jetzt in zwei Hälften - je nach Platzbedarf und wenn nötig mit unterschiedlichen Temperaturen auf beiden Seiten der Schiebewand.
Nach der Übergabe Ende des Monats pachtet die Event-Firma tls GmbH aus Olfen die Stadthalle. Doch wann dort die ersten Veranstaltungen stattfinden können, das steht wegen der Corona-Pandemie noch in den Sternen. „Es ist schwer abzuschätzen“, sagt Marina Prott von tls. Planungen zur Eröffnung der umgebauten Stadthalle gebe es aber bereits.
Wie genau die Stadthalle eröffnet wird, ob mit einer Feier oder einem Tag der offenen Tür, darüber will Marina Prott noch nicht spekulieren. Aber eine Eröffnung soll es auf jeden Fall geben, „weil sich ja schon viele Menschen dafür interessieren, wie es geworden ist“, sagt Prott.
Seit rund zehn Jahren im Lokaljournalismus zu Hause – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet und Münsterland. Beschäftigt sich am liebsten mit menschlichen und lokalpolitischen Geschichten.
