Schranke an Wieschhofschule in Olfen hat Folgen Elterntaxis parken jetzt an Kirche und Supermarkt

Schranke an Wieschhofschule: Eltern parken jetzt an Kirche und Markt
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Ein scheinbar ganz normaler Schulmorgen an der Olfener Wieschhofschule, allmählich trudeln alle Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren ein. Viele werden von einem Elternteil begleitet, einige kommen zu Fuß, andere mit dem Fahrrad. Auch einige Autos nähern sich dem Schulgelände, doch hier gibt es seit dem 30. August eine entscheidende Veränderung.

Das Befahren der Schulstraße ist an Schultagen zwischen 6 und 17 Uhr nur noch Schulbussen, berechtigten Personen wie Lehrpersonal sowie Institutionen möglich. Dafür sorgt eine Schranke, die allen anderen die Zufahrt zum Schulparkplatz verwehrt.

Mehr Sicherheit auf dem Schulweg sowie in Pausenzeiten wünscht sich die Stadt Olfen durch die Maßnahme, unter anderem die Elterntaxis sorgten aus ihrer Sicht in der Vergangenheit immer wieder für Gefahr. An diesem Morgen ist auf der Seite des Schulgeländes, an dem sich die Schranke befindet, ziemlich wenig Verkehr, nach und nach trudeln die Lehrer und die Schulbusse ein. Auf der anderen Seite, am Parkplatz zwischen der Grundschule und der St.-Vitus-Kirche, kommen aber viele Fahrzeuge an, die Schüler steigen aus. Wenn man etwas weitergeht, sieht man, dass der K+K-Supermarkt am Südwall ebenfalls für viele als Ersatzparkplatz für die morgendliche Fahrt zur Schule dient.

Auf dem Schulparkplatz dürfen jetzt nur noch die Lehrer parken, die die Schranke mit einer Chipkarte passieren können.
Auf dem Schulparkplatz dürfen jetzt nur noch die Lehrer parken, die die Schranke mit einer Chipkarte passieren können. © Bastian Becker

Gemischte Eltern-Meinung

Martin Meyer hat an diesem Morgen einen der begehrten Parkplätze nahe der Kirche ergattert. „Ich habe seit fünf Jahren Kinder, die zur Wieschhofschule gehen, und es gab eigentlich kaum Probleme. Die Einführung dieser Schranke hat nichts gebracht. An der Schule gab es viele Parkplätze, wo man die Kinder absetzen konnte. Jetzt passiert das überall in Olfen“, meint er wenige Tage nach der Umstellung.

In eine ähnliche Richtung argumentiert auch Christine, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte und gerade ihren Sohn vor dem Schultag verabschiedet. „Das Verkehrschaos hat sich eher noch verstärkt. Das Parkplatzproblem hat sich nur an andere Stellen verschoben“, sieht sie in der Einführung der Schranke eher einen Nachteil.

Aber nicht alle Eltern sehen die Einführung der Schranke kritisch. Die Mutter eines Erstklässlers hat etwas weiter entfernt von der Schule geparkt und eilt gerade zurück zum Wagen. „Wir wussten alle, wann die Schranke kommt, das Thema ist sicherlich nicht so schlimm, wie einige meinen“, meint sie dazu. Für die Sicherheit der Schüler sei es sicherlich von Vorteil.

Auf der Schulstraße ist wegen der Schranke wenig los.
Auf der Schulstraße ist wegen der Schranke wenig los. © Bastian Becker

Schule und Stadt optimistisch

Schulleiterin Petra Deuker ist es für ein vorzeitiges Fazit noch etwas zu früh, man müsse abwarten, wie sich die Situation an beiden Seiten des Schulgeländes entwickelt. „Die Eltern tragen das aber alle mit, bislang läuft es ruhig und friedlich ab“, ist ihr Eindruck. „Ich habe das schon länger beobachtet“, sagt Olfens Bürgermeister Wilhelm Sendermann dazu. „Bei Regenwetter wird es besonders heftig. Da mussten wir als Schulträger handeln.“

Der Bürgermeister ist froh, dass die Schranke ihren Zweck erfüllt. „Wahrscheinlich mögen mich jetzt ein paar Eltern zwar nicht, aber ich hoffe auch auf deren Einsicht. Wir meinen es doch nur gut.“

Die etwa 30 Stellplätze auf dem Schulparkplatz stehen tagsüber jetzt nur noch den Lehrern und Lehrerinnen zur Verfügung, die mit einer Chipkarte die installierte Schranke öffnen können. Außerhalb der Zeiten, also auch am Wochenende und in den Ferien, wird der Parkplatz weiterhin öffentlich zugänglich sein.

Wie sich die Parkplatzsituation rund um die Wieschhofschule in den kommenden Wochen entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Ob tatsächlich weniger „Elterntaxis“ unterwegs sind als vorher, lässt sich vor Ort auch nicht unbedingt bewerten. Zumindest auf der Schulstraße sind aber die Schüler zu Fuß oder auf dem Fahrrad fast alleine unterwegs.

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