Plan für Radweg: In einem Rutsch von Castrop-Rauxel über Datteln nach Olfen
Radwanderweg
Zwei Rad-Trassen sollen zukünftig in „X“-Form durch Datteln führen und damit das Ruhrgebiet mit dem Münsterland verbinden. Der Weg könnte von Castrop-Rauxel bis Olfen führen.

Das wünschen sich Radfahrer: Auf sicheren und landschaftlich schönen Wegen fahren zu können. In einem Rutsch sollen bald Radler von Datteln nach Olfen fahren können. © picture alliance / dpa
Wenn der Dattelner Stadtplaner Andreas Beilein derzeit ein großes „X“ über den Dattelner Stadtplan zeichnet, dann begibt er sich keineswegs auf Schatzsuche im Stadtgebiet. Vielmehr arbeitet er akribisch an einem Geschenk für die zahlreichen Fahrradfahrer in Datteln und Umgebung.
Denn hinter diesem großen „X“ verbirgt sich der Plan, zwei Hauptverkehrsrouten für Radler durch Datteln entstehen zu lassen. Eine Strecke soll von Norden nach Süden, die andere von Osten nach Westen verlaufen.
Am Altkraftwerk vorbei
Seit knapp drei Jahren arbeitet die sogenannte AG Mobilität in der Nachbarstadt an einer Verbesserung der Radverkehrswege. Der Weg zwischen Norden und Süden führt von der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel entlang des Dortmund-Ems-Kanals in Richtung Innenstadt. Diese Route soll über die Schienen der Deutschen Bahn und am Altkraftwerk vorbei führen.

Die König-Ludwig-Trasse beginnt im Norden Castrop-Rauxels. © Tobias Weckenbrock
Der Weg soll eine Alternative für Radfahrer zu der viel befahrenen Castroper Straße (B235) darstellen, die von vielen Betroffenen als gefährlich eingestuft wird und auf der immer wieder Unfälle mit Autos und Radfahrern stattfinden.
Dabei soll es nicht bleiben. Die Stadt will die vom Regionalverband Ruhr (RVR) geplante Weiterführung der König-Ludwig-Trasse nutzen. Die soll von Pöppinghausen im Norden Castrop-Rauxels aus über Recklinghausen-Suderwich und Dattelner Stadtgebiet an Horneburg vorbei in Richtung Oer-Erkenschwick führen. Hierfür hat der RVR in seinem Doppelhaushalt für 2020/21 bereits 5,2 Millionen Euro bereitgestellt. „Die Strecke führt dann von Oer-Erkenschwick bis zur Lippe nach Olfen“, sagt Bürgermeister André Dora.
Weitere Gespräche sind nötig
In Stein gemeißelt sind die Verläufe der Routen derweil noch nicht, die Stadt muss unter anderem Gespräche mit der Deutschen Bahn, dem Wasser- und Schifffahrtsamt und Uniper führen, denen einige Flächen auf dieser Strecke gehören.
Die Kreuzung der beiden Radfahrwege, sozusagen die Mitte vom „X“, sieht der leidenschaftliche Radfahrer und Grünen-Ratsherr Theo Beckmann als „haarigen Punkt“ bei dem Vorhaben der Stadt an. Denn gerade im Mittelabschnitt gibt es entlang des Mühlenbach-Ufers Platzprobleme.
Persönlich würde sich Beckmann sogar zwei Nord-Süd-Wege für Radfahrer wünschen. Zum einen begrüßt er die Wesel-Datteln-Kanal-Linie, zum anderen wünscht er sich einen Radweg direkt im Stadtteil Meckinghoven, der an den Wohnhäusern entlang durch den Dümmer bis hin zum Südring führt. Dafür gibt es bei der Stadt derzeit keine Pläne.
„Dann haben wir eine sehr schöne Strecke“
Wenn die König-Ludwig-Trasse aber tatsächlich um einen dritten Abschnitt erweitert wird, dann ist für Beckmann die Anbindung der geplanten Ost-West-Strecke Pflicht. „Dann haben wir eine sehr schöne Strecke“, sagt er. „Bis dahin vergehen aber bestimmt noch fünf Jahre.“