Tim Andrich hat im Restaurant Mutter Althoff in Vinnum ein neues Konzept etabliert.

Tim Andrich hat im Restaurant Mutter Althoff in Vinnum ein neues Konzept etabliert. © Jura Weitzel

Neuer Koch bei Mutter Althoff traut sich gewagtes Experiment

rnMeinung

Mit einem neuen Konzept will Tim Andrich Gäste ins Mutter Althoff nach Vinnum locken. Ob die Küche auf dem Land ankommt, steht noch in den Sternen. Unser Autor bewundert den Mut des Kochs.

Olfen

, 26.07.2022, 18:04 Uhr / Lesedauer: 1 min

Dankbar und auch glücklich bin ich darüber, dass ich seit über anderthalb Jahren allerlei kulinarische Köstlichkeiten probieren darf. Als Teil des Teams Foodlover bei den Ruhr Nachrichten habe ich Sterneköche und ihre Kreationen kennengelernt - und Mietköche kamen zu uns nach Hause.

Es folgten wahre Geschmacksexplosionen, ungeahnte Kombinationen an Zutaten und was mich am meisten beeindruckte: Traditionelle Speisen wie Graupensuppe oder auch einfache Gemüsezubereitungen interpretierten die Köche ganz neu und sorgten damit für ein Umdenken bei mir, was das Wahrnehmen von Gerüchen, Aromen und Gewürzen anbetrifft.

Portugiesische Maultaschen, geräucherter Porree und Topinambur

Auch Tim Andrich, der neue Koch im Mutter Althoff in Vinnum, will Bekanntes neu zubereiten. Bestes Beispiel: Möhren müssen nicht immer Möhren sein. Man kann sie auf unterschiedliche Art und Weise produzieren und selbstgemachten Hummus und Nüsse dazugeben – und schon wird aus dem Gemüse etwas Besonderes.

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Es ist ein Experiment, was der neue Küchenchef wagt. Einerseits will er die traditionell-westfälische Küche mit Braten, Steak und Co. behalten. Andererseits ist es sein Ziel, seine Gäste an neue Gerichte wie portugiesische Maultaschen, geräucherten Porree oder Topinambur heranzuführen.

Berührungsängste und Überwindung

Dafür braucht es vermutlich etwas Geduld, Durchhaltevermögen und eines ganz besonders: Mut. Es gehört einiges dazu, die bunte, vielseitige und auf dem „Dorf“ eher ungewohnte Küche zu wagen. Aber ich denke, Tim Andrich wird mit seiner offenen, kommunikativen Art den Menschen transparent erklären, was sie da auf ihren Tellern haben.

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Und wenn die erste „Überwindung“ erst einmal geschafft ist und die Berührungsängste abgelegt sind, bin ich sicher, dass das Konzept und die Art des Kochens funktionieren können. Ich persönlich wünsche dem 31-Jährigen viel Erfolg und werde sicher noch mal dort speisen.