Die Stever in Olfen ist ein touristisches Highlight.

Die Stever in Olfen ist ein touristisches Highlight. © Daniel Magalski

Neue Stever in Olfen: Nutzt die Zeit für sachliche Diskussionen

rnMeinung

Eine Fristverlängerung für das umstrittene Projekt „Neue Stever“ in Olfen ist noch kein Startschuss für die Umsetzung: also kein Grund zu jubeln oder zu resignieren, aber für etwas anderes.

Olfen

, 07.07.2022, 13:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die Stever dümpelt gerade still vor sich hin. Ohne zusätzliches Wasser aus dem Kanal würde sie wohl nicht einmal das tun können. Es herrscht lähmende Trockenheit. In der öffentlichen Diskussion hat sich der Olfener Fluss vor allem in der Variante „Neue Stever“, also der der geplanten künstlichen Verbindung zwischen Lippe und Stever, allerdings längst zu einem reißenden Gebirgsfluss entwickelt. Den kann auch das aktuelle Niedrigwasser nicht bremsen. Und erst recht nicht die Fristverlängerung für den Bau der Neuen Stever.

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Dass es nicht Bürgermeister Sendermann selbst war, der die Fristverlängerung öffentlich gemacht hat, ist genauso ungeschickt wie die rückwirkende Änderung eines Ausschuss-Protokolls. Beides spielt nur allen in die Hände, die beklagen, dass das ganze Vorhaben an ihnen vorbei und über ihre Bedenken hinweg in die Wege geleitet werden solle. Immerhin: Jetzt gibt es zusätzlich Zeit, - formal fünf Jahre -, um genau diesen Eindruck zu revidieren. Oder das Vorhaben zu überdenken.

Einstimmigkeit wird es nicht geben

Einstimmigkeit für Großprojekte wird es nie geben, auch für dieses nicht. Kritik dagegen immer. Das darf einer mitunter auch unbequemen Sachdiskussion nicht im Wege stehen. Klar, wer Großes erst gar anstößt und sich mit dem Status Quo zufrieden gibt, braucht sich das nicht anzutun. Das ist aber zum Glück nicht der Anspruch in Olfen. Denn dann sehe es übel aus: für die Demokratie und erst recht für die Umwelt.

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