
Um die Neue Stever gibt es auch aktuell noch viele Diskussionen. Das 4,4 Kilometer lange Gewässer soll Lippe und Stever verbinden. © Füllgraf/Stadt Olfen
Kreis Coesfeld genehmigt Fristverlängerung: Olfen darf Neue Stever bauen
Gewässer
Die Stadt Olfen darf die Neue Stever bauen: Die Untere Wasserbehörde des Kreises Coesfeld hat die Fristverlängerung genehmigt. Doch den Einwendern bleibt noch der Klageweg.
Die Untere Wasserbehörde des Kreises Coesfeld hat die Fristverlängerung für die Stadt Olfen für den Bau der Neuen Stever erteilt. Die Behörde habe am 28. Juni der Fristverlängerung zugestimmt, teilt Mitarbeiter Daniel Claas auf Anfrage dieser Redaktion mit. Damit habe die Stadt Olfen nun fünf Jahre Zeit, das Bauvorhaben für das 4,4 Kilometer lange naturnahe Gewässer zu beginnen.
Fünf Jahre Zeit für Baubeginn
Das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Neuen Stever war ursprünglich bereits 2017 beendet worden. Damals gab es die Auflage, bis Juli 2022 mit dem Bau zu beginnen. Da diese Frist nicht eingehalten werden konnte, hatte die Stadt Olfen vor einigen Monaten eine Fristverlängerung beantragt. Nun hat sie also erneut fünf Jahre Zeit, die Bagger rollen zu lassen - bis Juli 2027.
Für die Fristverlängerung hatte die Untere Wasserbehörde noch einmal Personen angeschrieben, die ursprünglich Einwände gegen die Neue Stever erhoben hatten. Diese Personen und Institutionen können auch jetzt noch einmal ihren Widerstand gegen die Neue Stever zum Ausdruck bringen. Sie können innerhalb eines Monats Klage beim Verwaltungsgericht gegen die Fristverlängerung einreichen, sagt Daniel Claas.
Bürgermeister: Kein Zeitdruck im Projekt
Olfens Bürgermeister Wilhelm Sendermann war am Mittwoch, 6. Juni, noch dabei, die Details des Fristverlängerungsbescheides des Kreises Coesfeld zu lesen. Er ist nun zufrieden, dass der Zeitdruck aus dem Projekt raus sei. Nun wolle die Verwaltung weiterhin daran arbeiten, die Kostenfrage zu klären. „Wir können das Projekt nun realisieren, wir müssen es nicht“, sagte Sendermann am Mittwoch.
Auch eine Entscheidung zur Klarstellung einer Niederschrift aus einem Bauausschuss steht weiterhin an. Dieses Thema soll wie berichtet im kommenden Bau- und Umweltausschuss beraten werden. Danach bereite die Verwaltung die Entscheidung des Rates vor. Der Bürgermeister verspricht weiterhin eine intensive Bürgerbeteiligung bei dem Projekt Neue Stever.
Seit rund zehn Jahren im Lokaljournalismus zu Hause – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet und Münsterland. Beschäftigt sich am liebsten mit menschlichen und lokalpolitischen Geschichten.
