Mehr zu tun für die Sicherheitsbehörden in Olfen: Wie es um die Einsatzlage im Stadtgebiet bestellt ist, berichtete die Polizei jüngst in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA). Auch der Kommunale Ordnungsdienst präsentierte aktuelle Zahlen.
Klaus Hensmann, Leiter der Polizeiwache Lüdinghausen, klärte die Stadtvertreter über die Arbeit seiner Kolleginnen und Kollegen im vergangenen Jahr auf. Insgesamt 1594 Einsätze verzeichnete die Polizei für Olfen im vergangenen Jahr – 108 mehr als noch 2021. „Das sind erst einmal nur Einsatzanlässe“, merkte Hensmann an. Daraus lasse sich noch kein Vergehen ableiten, das die Beamten ahnden müssen.
Für den Wachleiter ist der leichte Anstieg keine Überraschung: „Das öffentliche Leben findet wieder statt, wir merken, dass alle wieder auf die Straße gehen.“ Im Vergleich mit anderen Städten im Kreis schätzt Klaus Hensmann die Zahl der Gesamteinsätze als „normal“ ein. So gab es in Havixbeck im Jahr 2022 ähnlich viele Polizeieinsätze – bei einer um 1000 Bürgerinnen und Bürgern geringeren Einwohnerzahl.
Bei den in Olfen begangenen Straftaten muss die Polizei ebenfalls einen Anstieg vermelden. 529 von ihnen wurden im vergangenen Jahr registriert, 2021 waren es noch 432. Vor allem mehr Diebstähle wurden der Polizei gemeldet.
Wenige Diebstähle aufgedeckt
Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote der Straftaten zurückgegangen. Konnte im Jahr 2021 noch genau jede zweite Tat von den Beamten aufgeklärt werden, sank die Quote im vergangenen Jahr auf 48,4 Prozent. Gedrückt wird die Statistik von Sachbeschädigung und Diebstahlsdelikten, bei denen zum Teil nur jede zehnte Tat aufgedeckt wurde.
Für das laufende Jahr kann die Polizeiwache Lüdinghausen allerdings wieder mehr Ermittlungserfolge verzeichnen. In den ersten sechs Monaten wurden 144 der 289 registrierten Straftaten aufgeklärt – auch hier wirkt sich der Bereich Diebstahl negativ auf die Zahlen aus.

Gute Nachrichten gibt es dagegen bei der Entwicklung der Unfallzahlen in Olfen. 2022 gab es insgesamt 347 Verkehrsunfälle, nachdem es ein Jahr zuvor 367 waren. Eine Zunahme gab es allerdings bei Trunkenheitsfahrten, Unfallflucht und Wildunfällen.
Zusammenarbeit mit der Polizei
Beim Kommunalen Ordnungsdienst ist zwei Jahre nach Einführung der Abteilung auch eine Zunahme der bearbeiteten Fälle zu erkennen. Fachbereichsleiter Thorsten Cornels lobte im HFA die Zusammenarbeit mit der Polizei, insbesondere vor und nach Umsetzung des Glasverbotes im Umfeld einer Gaststätte in der Bilholtstraße.
Im Bereich des ruhenden Verkehrs ist die Zahl der Verfahren 2022 im Vergleich zum Vorjahr von 2702 auf 2858 gestiegen, die Summe der Geldbußen sogar von 35.178 auf 68.734 Euro.
Auch bei anderen Verstößen – gegen die Anleinpflicht bei Hunden oder bei wilden Müllkippen – nahm der Ordnungsdienst mehr Geld ein. Die Zahl der Verwarnungen und Bußgelder stieg von 12 auf 52, was Einnahmen über 1560 Euro zur Folge hatte. 2021 waren es in diesem Bereich noch 510 Euro.
Präsenz auch an Wochenenden
Gerade während der Corona-Pandemie habe der Ordnungsdienst gezeigt, wie leistungsfähig er ist, so Thorsten Cornels. Neben der Kontrolle der Einhaltung der Corona-Regeln seien auch etwa 7000 Quarantäneanordnungen persönlich von der Abteilung zugestellt worden.
Der Kommunale Ordnungsdienst bietet der Stadtverwaltung die Möglichkeit zur Präsenz auch an Wochenenden und in der Nacht – insbesondere bei Großveranstaltungen. Auch will die Stadt so zeitnah auf Bürgerbeschwerden wie Ruhestörung reagieren können. Die neue Abteilung ist die erste ihrer Art im Kreis Coesfeld.
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