Zahl der Wohnungseinbrüche in Olfen 2022 fast verdreifacht Taten im Kreis Coesfeld nehmen zu

Zahl der Wohnungseinbrüche in Olfen 2022 fast verdreifacht
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Nach den Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021 halten sich wieder weniger Menschen dauerhaft in den eigenen vier Wänden auf. Das wieder normalisierte Alltagsleben freut aber nicht nur unbescholtene Bürger, sondern auch die Einbrecher. Für diese war 2022 wieder ein erfolgreiches Jahr.

287 Wohnungseinbrüche verzeichnet der Kreis Coesfeld im vergangenen Jahr, das sind fast genau doppelt so viele wie im Vorjahr (144). „Hier drückt der Schuh am meisten“, betonte Guido Meinert, Leiter der Direktion Kriminalität, auch wenn die Einbrecher in 108 Fällen nicht erfolgreich waren. Dabei sind die Kriminellen keineswegs nur mitten in der Nacht aktiv, 132 Einbrüche verzeichnet die Polizei im Zeitraum zwischen 6 und 21 Uhr.

Psychische Belastung

Im Vergleich der letzten fünf Jahre ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in diesem Jahr auf einem Höchststand, 2019 vor der Pandemie waren es 206 Fälle. „Wir hatten auch schon Jahre wie 2016, als es 588 Einbrüche gab, aber das soll das Problem nicht beschönigen“, ordnet Guido Meinert ein. Denn die Folgen für die Betroffenen können nicht nur in materieller Hinsicht schwerwiegend sein. „Das hat auch einen psychischen Einfluss, die Leute sind nach Einbrüchen in ihre Wohnung schwer belastet“, weiß Thomas Eder, Abteilungsleiter Polizei im Kreis. Deshalb gibt es nach der Tat seitens der Polizei auch psychische Beratung für die Opfer.

In Nordkirchen und Olfen ist die Zahl der Einbrüche überdurchschnittlich gestiegen, in Olfen gar um 166,7 Prozent (16 statt 6), in Nordkirchen um 140 Prozent (12 statt 5). In Ascheberg liegt der Wert um 60,9 Prozent über dem des Vorjahres (37 gegenüber 23). Allerdings liegt die Zahl der Wohnungseinbrüche in Olfen und Nordkirchen anders als im ganzen Kreis leicht unter dem Niveau von 2019.

Appell an Bevölkerung

Erfreulich aus Sicht der Polizei ist die in den vergangenen Jahren stetig gestiegene Aufklärungsquote in diesem Bereich. Bei rund 31,4 Prozent der Wohnungseinbrüche waren die Beamten 2022 erfolgreich. „In NRW wird im Schnitt nur jeder siebte Fall aufgeklärt, bei uns jeder dritte, da bin ich schon stolz“, meinte Thomas Eder. Allerdings könne die Quote noch weiter gesteigert werden, wenn Nachbarn auffällige Fahrzeuge oder Personen wahrnehmen und schnell die Beamten unter 110 alarmieren. „Auf solche Hinweise sind wir angewiesen“, betonte Guido Meinert. Wichtig sei zudem, es Einbrechern durch entsprechende Sicherung des eigenen Zuhauses so schwierig wie möglich zu machen. Zu diesen Präventionsmaßnahmen können sich Interessierte an die Beratungsstelle der Polizei in Coesfeld (Bernhard-von-Galen-Straße) wenden.