Hochwasser: Als die Esel an der Stever gerettet werden mussten

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Hochwasser: Als die Esel an der Stever gerettet werden mussten

rnVor 11 Jahren

Am 13. November 2010 verwandelte sich die Stever in Olfen in eine Seenlandschaft. Für manche Tiere in den Steverauen kein Problem. Für die Poitou-Esel war aber eine Rettungsaktion notwendig.

von Werner Zempelin

Olfen

, 12.11.2021, 10:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hochwasser von riesigem Ausmaß, das ganze Häuser wegspülte. Diese Bilder gab es Mitte Juli unter anderem aus dem Ahrtal zu sehen, als ein Unwetter Teile von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Griff hatte.

Ganz so dramatisch war es beim Stever-Hochwasser im November 2010 zwar nicht. Doch eine Rettung war dennoch nötig. Am 13. November jährt sich das Ereignis nun schon zum 11. Mal.

Stever entwickelte sich zu einer Seenlandschaft

Die Bezirksregierung Münster hatte damals Hochwasseralarm ausgerufen, auch die Lippe stieg und stieg. Damals hatte sich die Steveraue infolge der andauernden Regenfälle zu einer richtigen Seenlandschaft entwickelt, so dass man den eigentlichen Flussverlauf nur mehr erahnen konnte.

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Esel-Rettung wegen Hochwasser in Olfen

Am 13. November 2010 verwandelte sich die Stever in Olfen in eine Seenlandschaft. Für manche Tiere in den Steverauen kein Problem. Für die Poitou-Esel war aber eine Rettungsaktion notwendig.
12.11.2021

Von der Drei-Bogen-Brücke (Alte Fahrt) sah man nach beiden Seiten weit und breit nur Wasser. In Schwierigkeiten waren nicht nur die Wildtiere der Steveraue, die sich mindestens „nasse Füße“ holten, sondern auch die Campinghäuser auf dem Campingplatz bei der Gaststätte „Steverstrand“, wo es für die meisten Häuser „Land unter“ hieß. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW hatte die Pegelstände der Stever in der Umgebung von Olfen mit etwa 230 cm angegeben, was 180 cm über dem durchschnittlichen Normalpegel lag.

Poitou-Esel wussten nicht wohin in den Fluten

Während die Wildrinder und Wildpferde der Steveraue von allein die höheren Regionen aufgesucht hatten, um sich vor dem Hochwasser in Sicherheit zu bringen, waren die Poitou-Esel, die in den Steverauen leben, dazu nicht in der Lage. Sie standen fast einen Meter tief im kalten Wasser und wussten nicht wohin in diesen Fluten.

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So mussten Olfens Naturschützer, Georg Holtmann und Norbert Niewind, die verängstigten Esel mit freundlichem Zureden und Leckerlis aus den Fluten retten. „Wir haben das Ganze beobachtet und gehofft, dass die Esel es vielleicht alleine schaffen würden, aber die Stever stieg unaufhörlich an“, sagte damals Georg Holtmann. Kurzentschlossen stapften sie durch teilweise hüfttiefes Wasser, um die Tiere aus ihrer misslichen Lage zu befreien.

Und obwohl die Stadt Olfen bereits begonnen hatte, die Stever zu renaturieren, gab es im Januar des folgenden Jahres 2011 erneut ähnliche Überflutungen.

Wegen der Hochwasser-Problematik gibt es aktuell auch eine Diskussion über die Neue Stever, die Stever und Lippe verbinden soll. Sie könnte dabei helfen, Hochwasser bei Starkregen-Ereignissen zu vermeiden, ist Olfens Bürgermeister Wilhelm Sendermann überzeugt.

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