
© Thomas Aschwer
Grundschule Olfen packt im harten Lockdown Pakete für ihre Schüler
Corona-Pandemie
Die Olfener Grundschülerinnen und Grundschüler bekommen in den nächsten Tagen ein dickes Paket von ihrer Schule - Arbeitsmaterial für drei Wochen. Dabei bleibt es aber nicht.
Die Mädchen und Jungen an der Olfener Grundschule und ihre Eltern sind auch im harten Lockdown nicht auf sich gestellt. Die Klassenlehrerinnen halten engen Kontakt zu ihren Schülerrinnen und Schülern. Rektorin Petra Deuker sagt am Mittwoch kurz nach der Pressekonferenz der NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer, dass die Klassenlehrerinnen die Kinder anrufen, um sie beim Lernen zu unterstützen. In der Zeit des Distanzlernens werden sie auch per Mail mit den Kindern in Kontakt bleiben, um sie so bei der Bewältigung des „Wochenplans“ zu unterstützen.
Um die Dinge möglichst kurzfristig auf den Weg zu bringen, hat Schulleiterin Petra Deuker noch am Mittwoch mit dem Lehrerkollegium und auch der Stadt Olfen Kontakt aufgenommen. Hier ging es beispielsweise auch um die Frage, wie den Kindern das Material zugestellt wird.
Ein weiterer Punkt ist die Notbetreuung. Dazu hatte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer in der Pressekonferenz gesagt, dass diese Aufgabe vom „sonstigen schulischen Personal“ übernommen werden soll. Auch für die Klassen 1 bis 6 gebe es keinen regulären Unterricht in Schulen.
Marc Henrichmann: „In der aktuellen Situation gibt es nicht die Lösung“
„Jeder Kontakt ist einer zu viel“, sagt der heimische Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann. Das gilt nach Einschätzung der NRW-Landesregierung auch für die Schulen. Viele Eltern sehen das anders. Marc Henrichmann (CDU-Bundestagsabgeordneter) sagte auf einer digitalen Pressekonferenz am Mittwoch (6.1.), dass sich viele Eltern bei ihm gemeldet hätten. Rund 50 Prozent hätten sich für eine Verlängerung des Lockdowns inklusive Schulschließung ausgesprochen, die andere Hälfte habe sich für eine Öffnung stark gemacht.
Er selbst spricht von einer „diffusen Studienlage“ beim Thema Coronainfektionen und Schule. Aus seiner Sicht gibt es in der aktuellen Situation nicht „die Lösung“. Henrichmann macht sich für regionale Lösungen und eine Abwägung stark. So sei es aus seiner Sicht vertretbar, in Regionen mit nicht so hohen Inzidenzwerten die Schulen für die Abschlussjahrgänge wieder zu öffnen.
Ähnlich sei die Situation bei Grundschulen. In den nächsten Wochen wird es nicht dazu kommen, NRW stellt komplett auf Distanzunterricht um. Unabhängig von der technischen Ausstattung. Bei verschiedenen Besuchen und in vielen Gesprächen hat Henrichmann nach eigener Aussage festgestellt, wie unterschiedlich die Ausstattung der Schulen auch heute noch ist und wie unterschiedlich gearbeitet wird.
Gymnasium informiert Schüler kurz nach der Pressekonferenz über Klausurtermine
„In einigen Schulen funktioniert der digitale Unterricht perfekt, andere haben nicht einmal ein funktionierendes WLan-Netz. Das kann ich in der heutigen Zeit nicht verstehen.“ Aus Sicht des heimischen Bundestagsabgeordneten ist die Aufgabe Schule in Coronazeiten „riesengroß“. Dabei gehe es nicht nur um politische Lösungen. Aus seiner Sicht „muss die Bereitschaft her, es komplett anzugehen.“ Ein Mosaikstein könne die Ausstattung von Schulen mit Luftfilteranlagen sein.
Auch ohne technische Veränderungen werden bis Ende Januar Schülerinnen und Schüler in die Schulen unserer Region kommen, um Klausuren zu schreiben. Die NRW-Schulministerin hatte von Einzelfällen gesprochen, die vor allem die letzten beiden Jahrgänge der gymnasialen Oberstufe (Q1 und Q2) und die Abschlussklassen der Berufskollegs betreffen.
Besonders schnell war hier am Mittwoch-Nachmittag das Gymnasium Canisianum in Lüdinghausen, das auch von vielen Kindern und Jugendlichen aus Olfen, Nordkirchen und auch aus Selm besucht wird. Hier hatten Schüler bereits die Gewissheit, dass für die nächsten Tage zahlreiche Klausur-Termine angesetzt sind.
Journalist aus Leidenschaft, Familienmensch aus Überzeugung, Fan der Region. Als Schüler 1976 den ersten Text für die Ruhr Nachrichten geschrieben. Später als Redakteur Pendler zwischen Münsterland und Ruhrgebiet. Ohne das Ziel der Arbeit zu verändern: Die Menschen durch den Tag begleiten - aktuell und hintergründig, informativ und überraschend. Online und in der Zeitung.
