Festtagsspaziergang machen, wo Ochs und Esel gerne zuhause sind

© Pia Niewind

Festtagsspaziergang machen, wo Ochs und Esel gerne zuhause sind

rnSteveraue

Nicht nur von Ochs und Esel an der Krippe hören, sondern sie besuchen: Das können Spaziergänger in der Steveraue. Sie finden einen Ausgleich zum vielen Essen und werden oft schon erwartet.

Olfen

, 25.12.2018, 17:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

200 Klauen und 108 Hufe gibt es in der Steveraue zu besichtigen: für Mensch und Tier ein wechselseitiges Vergnügen. Denn manche der Tiere, insbesondere die Esel und einige Pferde, kommen gerne zum Zaun, wenn sie Gäste sehen, und lassen sich streicheln. Und teilweise auch mit Namen begrüßen: das Eselfohlen Ida etwa oder die Stute Ninifee. Die Fotostrecke macht mit einzelnen tierischen Bewohnern und ihren Schicksalen bekannt.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Tierische Geschichten aus der Steveraue

Hier geht es zu den einzelnen Bewohnern der Steveraue und ihren Geschichten.
23.12.2018
/
Highlight war in diesem Jahr die Geburt von Eselfohlen Ida - hier auf dem Foto links zu sehen - mit ihrer Mutter Belaze. Ida ist das erste weibliche A-Buch Stutfohlen in der Aue. Eselstuten aus dem A-Buch gehören zur höchsten Zuchtstufe und können somit verhindern, dass die bedrohte Rasse ausstirbt.© Pia Niewind
Eselstute Topaze genießt die Ruhe - im nächsten Frühling erwartet auch sie ein kleines Eselfohlen. Die Freude auf das Fohlen wird jeden Tag größer. Im nächsten Jahr wird ein Name mit dem Anfangsbuchstaben J gesucht.© Pia Niewind
2018 war für die Tiere ein besonderes Jahr. Die extremen Wetterlagen sind eine Herausforderung. Gerade die hohen Temperaturen bedeuten Stress. Glücklicherweise haben Esel, Rinder und Pferde auch diese Monate unbeschadet überstanden.© Pia Niewind
Ida ist kaum wiederzuerkennen - sieben Monate ist sie mittlerweile alt. Das schwarze Babyfell ist verschwunden, die zuerst noch sehr wackeligen Ohren sind unter Kontrolle und die junge Dame weiß genau, was sie will. Sie ist ein sehr engergiegeladenes und zutrauliches Fohlen und begeistert die Besucher immer wieder.© Pia Niewind
Dieser kleine Bulle hat ebenfalls in 2018 das Licht der Welt erblickt und mit ihm noch weitere vier Bullenkälber und 8 Mutterkälber - ein schönes Zeichen, dass es den Tieren in der Aue gut geht.© Pia Niewind
Die Stute Marianne - bei den Besuchern bekannt durch ihr markanktes Knickohr - und ihre Tochter Pia haben in diesem Sommer die Steveraue verlassen. Sie leben nun im Schwarzwald und gehören zum Wanderprojekt "Langohrtouren". (A)© Pia Niewind
Eselfohlen Ida am Tag ihrer Geburt, dem 27.05.2018 (A)© Pia Niewind
Wer über die Feiertage mit Fachwissen glänzen möchte, aufgepasst: Von links: Frida (geboren im Jahr 2015), Heidi (das Stutfohlen aus 2017), Vicky (die Mutter von Heidi) sowie Kaline und Casper.© Pia Niewind
Allerdings gab es in diesem Jahr auch traurige Nachrichten. Diese Kuh hat ihr kleines Kalb leider verloren - das ist für alle Beteiligten immer eine Ausnahmesituation, gehört zur Natur allerdings dazu.© Pia Niewind
Derzeit leben insgesamt 50 Heckrinder in der Aue, aufgeteilt auf drei Herden.© Pia Niewind
Die Hauptkalbesaison der Rinder beginnt nun - in den kommenden Monaten werden einige kleine Kälber erwartet. Auch die Kuh im Vordergrund ist hochtragend. Für die Tierbetreuer Norbert Niewind und Monika Sebbel bedeutet das, besonders wachsam zu sein. Die Jungtiere müssen nämlich möglichst bald nach der Geburt ihre vorgeschriebene Ohrmarke erhalten.© Pia Niewind
Stute Ninifee, die bereits seit vielen Jahren in der Aue lebt, kommt gerne zum Zaun, um sich Streicheleinheiten abzuholen - auch sie hat in diesem Jahr ein gesundes Fohlen zur Welt gebracht.© Pia Niewind
Der jüngste Zuwachs, ein Stutfohlen, kam im November zur Welt und macht die Pferdefamilie damit komplett.18 Tiere durchqueren jetzt gemeinsam die Steveraue. Im neuen Jahr werden wieder einige kleine Fohlen erwartet.© Pia Niewind
Auch den kleinsten Bewohnern aus 2018 steht nun der Winter bevor. Über sechs gesunde Konikfohlen konnten sich die Olfener Bürgerinnen und Bürger in diesem Jahr freuen - eine tolle Bilanz.© Pia Niewind
Die drei Stutfohlen und drei Hengstfohlen haben sich prächtig entwickelt und sind bereits zu hübschen jungen Pferden herangewachsen.© Pia Niewind

Die Steveraue Olfen ist eine renaturierte Auenlandschaft: also Flächen entlang eines Flusses, die vom Hochwasser erreicht werden können. Seit 2002 wird die etwa 100 Hektar große Auenlandschaft zwischen der Stever und dem Ortsrand Olfens nicht mehr intensiv landwirtschaftlich genutzt. Heckrinder, Konik-Pferde und Esel weiden stattdessen halbwild und halten dadurch die Flächen offen. Die Natur dankt es: Längst fühlen sich nicht nur die großen Vierbeiner auf dem Gelände wohl, sondern viele Insekten und Wildpflanzen, Vögel und Wildpflanzen, deren Lebensraum andernorts immer knapper wird.

120 Hektar Natur pur erleben

Das Naturschutzgebiet verwandelt sich mehr und mehr in eine ursprüngliche Auenlandschaft. Störche, Eisvögel, Wildgänse, Uferschwalben, Fischreiher und zahlreiche Kleintiere und Insekten sind dort heimisch geworden. Auch ein fast ausgestorbenes Tier hat in der Steveraue seinen Lebensraum inzwischen zurückerhalten: der Fischotter. Der ist - anders als Ida, Ninifee und die anderen Weidetiere - aber nur mit großem Glück während des Weihnachtsspaziergangs zu entdecken.

Parken und wandern

Der Rundweg ist 8,5 Kilometer lang. Ausgangspunkt kann für auswärtige Spaziergänger der Parkplatz an der Tennishalle sein, Im Selken 52. Von dort geht es Kilometer lang an den Weiden zur Rechten entlang.

Waldauenwälder wie in Olfen gehören deutschlandweit zu den seltensten Lebensräumen. Sie sind nicht nur für den Artenschutz von Bedeutung, sondern auch für den - in Zeiten des Klimawandels immer bedeutsameren - Hochwasserschutz. Bei Hochwasser bremsen sie die Abflussgeschwindigkeit und sind somit wirkungsvolle Hochwasserspeicher.

Schlagworte:
Lesen Sie jetzt