Tipps vom Experten
Dorfladen für Vinnum: So kann er gelingen
Wie kann ein Dorfladen in Vinnum gelingen? Wie sahen erfolgreiche Konzepte für Dorfläden an anderen Orten aus? Wie kann die Finanzierung klappen? Auf diese und weitere Fragen hat es bei einem Info-Abend Antworten gegeben.
Der Ortsteil Vinnum aus der Luft. In den nächsten Monaten wird es um einen Dorfladen und die Entwicklung des Ortsteils gehen.
Der Rat der Stadt Olfen beschließt bei seiner Sitzung am 11. Juli den Dorfentwicklungsplan für Vinnum. Eines der wichtigsten Projekte ist die Einrichtung eines Dorfladens. 50 Vinnumer trafen sich, um über den Vorschlag zu diskutieren.
Auf Einladung der beiden Vinnumer Ratsvertreter Thomas Lohmann und Richard Ahmann trafen sich 50 Vinnumer bei Mutter Althoff, um über die Gründung eines Dorfladens zu diskutieren. Wir beantworten einige Fragen zu dem Thema.
Wie sieht das Fazit des Abends aus?
Thomas Lohmann ist mit dem Verlauf zufrieden. „Es hat kaum Kritik und Bedenken gegen einen Dorfladen gegeben“, so der CDU-Ratsherr. Und in einer ausgelegten Liste hätten sich 30 Vinnumer eingetragen, die nun aktiv an der Gründung eines Dorfladens und der Dorfentwicklung mitarbeiten wollen.
Gibt es Erfahrungen, wie die Gründung von Dorfläden an anderen Stellen verlaufen ist?
Zu Gast war der Unternehmensberater Wolfgang Gröll. Er ist Mitarbeiter in einem Netzwerk von Dorfläden. Wie er erklärte, seien in Bayern in den vergangenen Jahren 200 Dorfläden gegründet worden. Lediglich fünf hätten nicht überlebt.
Wie sieht der Fachmann eine Dorfladengründung in Vinnum?
Wolfgang Gröll erklärte, er sehe gute Chancen für die Gründung eines Dorfladens in Vinnum. Von Vorteil sei, dass täglich 7000 Autos über die Hauptstraße fahren. „Von den Fahrern müsste man welche für das Einkaufen im Dorfladen gewinnen“, so Wolfgang Gröll. Ohne diese Anzahl von Durchfahrenden sei die Chance, dass sich ein Dorfladen in Vinnum halten könne, nicht sehr groß.
Was könnte in einem Dorfladen angeboten werden?
Wolfgang Gröll sprach von Lebensmitteln des täglichen Bedarfs. „Erfolgreich ist ein Dorfladen auch immer, wenn regionale Produkte angeboten werden“, so der Unternehmensberater. Nachdenken könne man über Serviceangebote. Ein Frisör nach Terminabsprache wäre ein Beispiel.
Wie könnte eine Finanzierung aussehen?
Wolfgang Gröll betonte, der Dorfladen müsse sich finanziell tragen. Möglich ist ein Genossenschaftsmodell. Für einen Dorfladen in Vinnum würde es einen Zuschuss für die Einrichtung von 30.000 Euro aus einem Förderprogramm geben.
Wo könnte der Standort sein?
„Die Standortfrage ist noch nicht geklärt“, so Thomas Lohmann. Erst müsse man entscheiden, ob man einen Laden wolle. Vorstellen könne man sich ihn in den Räumen der jetzigen Sparkassengeschäftsstelle an der Hauptstraße. Wenn es ab dem 3. Juli eine gemeinsame SB-Geschäftsstelle der Sparkasse und Volksbank im vorderen Bereich gibt, könnte der hintere Teil genutzt werden. Bürgermeister Wilhelm Sendermann versprach mit dem Gebäudebesitzer zu reden, ob die Räumlichkeiten bis Ende des Jahres freigehalten werden können.
Gibt es eine Förderung und fachliche Unterstützung?
Vinnum gehört zu einem Projekt Dorf 2.0. So wurde auch die Erstellung des Entwicklungsplans finanziell gefördert. Zudem stehen Mitarbeiter des Kreiseses beratend zur Seite. So war auch Simone Thiesing, beim Kreis zuständig für das Projekt Dorf 2.0, bei der Versammlung zu Gast. Auch Wolfgang Gröll wird die Vinnumer beraten.
Welche weiteren Schritte sind geplant?
Thomas Lohmann: „Wir wollen noch vor den Sommerferien alle, die ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bekundet haben, zu einer weiteren Versammlung einladen.“ Weitere Interessierte könnten dazustoßen. Man versuche, einen Termin zu finden, an dem Wolfgang Gröll und Simone Thiesing vom Kreis ebenfalls teilnehmen können. „Wir wollen zwar nicht unter Zeitdruck arbeiten, das Thema aber nun intensiv angehen“, so Thomas Lohmann.
Wie stehen die Chancen für einen Dorfladen?
Manfred Gröll ermutigte die Vinnumer. „Ob eine Sache gelingt, erfährt man nicht, wenn man darüber nachdenkt, sondern wenn man es ausprobiert.“ Und dies, so die Meinung der Vinnumer, die bei der Versammlung waren, wolle man auch tun.