Zukunft des Einzelhandels auf dem Prüfstand

Ausschuss bespricht Konzept

Wie soll der Einzelhandel in Nordkirchen in Zukunft aussehen? Dieser Frage geht am Dienstagabend ein Ausschuss und ein Arbeitskreis in Nordkirchen nach. Dabei wird besprochen, woran es der Gemeinde mangelt und wie man die Verkaufsfläche optimal nutzen kann. Was genau das Konzept beinhaltet, lesen Sie hier.

NORDKIRCHEN

, 01.12.2015, 15:45 Uhr / Lesedauer: 1 min
Dorfkern Nordkirchen Schloßstraße Ludwig-Becker-Platz

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Der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus, Umwelt und ländliche Entwicklung beschäftigt sich am Dienstag mit dem Einzelhandelskonzept, das ein Dortmunder Gutachterbüro zurzeit erstellt. Der Zwischenbericht zeigt einige Stärken, aber auch Schwächen in den drei Ortsteilen der Gemeinde Nordkirchen auf.

Etwa alle fünf bis sieben Jahre stellt die Gemeinde ein neues Einzelhandelskonzept auf. Bauamtsleiter Josef Klaas erklärt auf Anfrage, was es damit auf sich hat: "Es geht um die Frage, was bereits da ist und was fehlt." An der Bestandsaufnahme arbeitet nicht nur das Dortmunder Gutachterbüro Junker und Kruse, sondern auch ein Arbeitskreis, in dem Nordkirchener Kaufleute, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Bezirksregierung vertreten sind.

Grundversorgung in allen Gemeindeteilen gut

Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatte das Gutachterbüro rund 6000 Kunden befragt und die Gesamtverkaufsfläche in Nordkirchen ermittelt. Das Ergebnis: es gibt insgesamt 10.440 Quadratmeter Verkaufsfläche, davon allein rund 4000 Quadratmeter für Nahrungs- und Genussmittel.

Insgesamt sei die Gemeinde was die Grundversorgung angeht - also unter anderem Lebensmittel -, recht gut aufgestellt, so Klaas. Das gelte für alle drei Ortsteile - Nordkirchen sei insgesamt am breitesten aufgestellt. Dafür gebe es in der gesamten Gemeinde zum Beispiel nur ein kleines Angebot an Elektronik- und Textilwaren. Für das Konzept müsse sich die Gemeinde überlegen, wo sie Platz für entsprechende Angebote schaffen will.

Ansiedlung eines neuen Discounters eher unwahrscheinlich

Das ist allerdings nicht überall möglich, denn der Landesentwicklungsplan (LEP) sieht vor, dass Platz in Ortskernnähe geschaffen werden muss, dem sogenannten zentralen Versorgungsbereich. Ein Beispiel aus dem Ortsteil Nordkirchen: Für die ehemalige Textilfabrik Spahn an der Lüdinghauser Straße gebe es aktuell eine Anfrage eines Discounters, berichtet Josef Klaas.

Der Standort gehöre allerdings nicht mehr zum zentralen Versorgungsbereich und würde dem Ortskern Kaufkraft entziehen. Das Problem daran: Wer für den Wocheneinkauf mit dem Auto zum Ortsrand fährt, verbringt weniger Zeit zum Einkaufen im Ortskern. Eine Ansiedlung ist laut Klaas eher unwahrscheinlich.