Zehnjährige Neele aus Capelle sammelt Spenden für die Ukraine

© Privat/Luca Füllgraf

Zehnjährige Neele aus Capelle sammelt Spenden für die Ukraine

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Der Krieg in der Ukraine beschäftigt nicht nur Erwachsene. Auch Neele (10) aus Capelle möchte helfen. Zuerst malte sie ein Spenden-Plakat, jetzt sortiert sie Spenden bei der Venneker-Gruppe.

Nordkirchen

, 20.03.2022, 10:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es begann mit einem gelben Schild mit der Aufschrift „Wir sammeln für die Ukraine“, dazu die eigene Adresse. Seit mehr als zwei Wochen hilft die zehnjährige Neele dabei, Spenden zu sammeln und zu sortieren.

„Neele kam zu mir und sagte: Ich male jetzt ein Plakat. Wir müssen helfen“, erzählt ihre Mutter Sandra Buskamp. Die Zehnjährige hatte im Whatsapp-Status ihres Vaters gesehen, dass er die Spendenaktion seines Arbeitsgebers - der Nordkirchener Venneker-Gruppe - geteilt hatte.

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„Ich helfe gerne anderen Menschen“

„Als Erstes habe ich vorne an der Straße ein Schild aufgehängt, damit auch Leute aus der Nachbarschaft spenden können“, sagt die Zehnjährige. Auf dem selbst gemalten Plakat bat sie um „Medikamente, Anziehsachen und warme Decken“. Obwohl es nur einen Nachmittag gehangen habe, folgten drei oder vier Nachbarn Neeles Aufruf und brachten Kartons mit Spenden vorbei. Auch im eigenen Schrank fand die Schülerin noch Jacken.

„Danach bin ich mit zur Firma gefahren. Dort habe ich dann noch ganz viel mitgeholfen, die Sachen, die dort gespendet wurden, zu sortieren“, sagt Neele. Bei Kleidung sei es platzsparender, sie in Säcke zu stecken. Andere Waren wie Medikamente, Babynahrung oder Kosmetikartikel müssen in Kartons transportiert werden. Bis ganz zum Ende blieb und half sie. Neele wollte die Veränderung sehen, wie aus großen Klamotten-Bergen ein prall gefüllter Lastwagen wurde.

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„Ich helfe gerne anderen Menschen“, sagt die Zehnjährige. Früher habe sie „Weltkanzlerin“ werden wollen, erzählt ihre Mutter. Seit ihrem ersten Spendenaufruf vor mehr als zwei Wochen war sie immer wieder bei Venneker, um zu unterstützen, wo sie kann.

Mittwochs werden dort die meisten Spenden abgegeben, schließlich bricht der LKW donnerstags auf. Deshalb ging es für sie auch an diesem Mittwoch (17. März) direkt nach der Schule los. Bis Ende März sind weitere Transporte geplant. „Ich werde auf jeden Fall noch einmal helfen“, kündigt Neele an.

Krieg beschäftigt die Schüler

Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lia Overmann geht Neele in die fünfte Klasse des St.-Christophorus-Gymnasiums in Werne. In der Schule sei der Krieg in der Ukraine auch ein großes Thema - im Unterricht, aber auch zwischen den Schülern in den Pausen.

Besonders mit ihrer Klassenlehrerin gibt es viele Gespräche, erzählen die beiden. Neele hat die Spendenmöglichkeiten auch an die Tafel geschrieben. Im Kunstunterricht haben die beiden Mädchen zusammen mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern mit Kreide große Ukraine-Flaggen und Peace-Zeichen auf den Schulhof gemalt. Außerdem gab es eine Schweigeminute.

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Mit ihren Eltern schaut Neele regelmäßig die 8-Uhr-Nachrichten und auch anschließende Sondersendungen. Ihre Freundin Lia verfolgt die Lage besonders über die Kindernachrichten Logo. Selbst Angst habe sie nicht, so Neele, wenn überhaupt nur ein ganz kleines bisschen. Ihre Freundin Lia sagt: „Ich hab schon ein wenig Angst.“

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