
Der Fotograf auf dem Gelände der Kinderheilstätte lag nach einem Akt des Vandalismus auf dem Rücken. © Volker Arens
Wieder Vandalismus in Nordkirchen: Nächster Alltagsmensch attackiert
Zerstörung
Vandalen haben wenige Wochen nach einem ersten Vorfall einen zweiten Alltagsmenschen in Nordkirchen beschädigt. Die Bewohner sind fassungslos, die Gemeinde zieht Konsequenzen.
Erneut ist ein Alltagsmensch der Ausstellung zum 1000. Geburtstag der Gemeinde Nordkirchen beschädigt worden. Auf dem Gelände der Kinderheilstätte am Mauritiusplatz wurde die Skulptur eines Fotografen umgerissen, der in der „Fotoszene mit Ponys“ gegenüber zwei kleine Pferde und einen schlafenden Mann ins Bild nimmt. Das zeigen Bilder in den sozialen Netzwerken vom Sonntag (2. Oktober). Bei der Polizei im Kreis Coesfeld war allerdings bis Dienstagmittag (4. Oktober) nach Aussage von Pressesprecher Sascha Kappel noch keine Anzeige eingegangen.
Gemeinde will erneut Anzeige erstatten
Das soll aber nicht lange auf sich warten lassen, zumindest hat die Gemeinde Nordkirchen erklärt, Anzeige erstatten zu wollen. „Wir sind sehr verärgert über den Vandalismus-Vorfall. Zum Glück beschränkt sich der Schaden augenscheinlich auf die Verankerung der Figur, welche sich wieder reparieren lässt“, erklärte Gemeindesprecher Karim Laouari auf Anfrage. Bürgermeister Dietmar Bergmann hatte nach dem ersten Vandalismus-Vorfall in Südkirchen noch betont, dass die Alltagsmenschen bei Einheimischen und Touristen bislang gut angekommen seien.

So sah die „Fotoszene mit Ponys" bislang aus, der Fotograf wurde jetzt Ziel einer Vandalismus-Attacke. © Leonie Freynhofer
Die Instandhaltung der Skulpturen sei „ein Stück weit eine Selbstverpflichtung“ geworden, deshalb war der Schock beim zweiten derartigen Vorfall erneut groß.
Der erste Zerstörungsakt gegenüber der Ausstellung der Künstlerinnen Christel und Laura Lechner, die noch bis zum 16. Oktober läuft, fand Ende August statt, als Unbekannte die Figur eines Kindes zerstörten. Diese befand sich neben seinem „Opa“ am Kreisverkehr in Südkirchen. Nur noch die Beine standen, nachdem die Vandalen ihr Werk beendet hatten. Daraufhin hatte die Gemeinde Nordkirchen Anzeige gegen Unbekannt gestellt und gemeinsam mit der Polizei Zeugen aufgerufen, mögliche Hinweise zu den Tätern zu geben.
Fassungslosigkeit dominiert die Diskussion
Das Atelier Lechnerhof, Heimat der beiden Künstlerinnen, hatte daraufhin einen Fotowettbewerb für Kinder veranstaltet, die mit kreativen Posen Bilder an Stelle der zerstörten Figur machen konnten. Die Einsendefrist dafür endete am 30. September. Das Atelier war aktuell allerdings wegen Betriebsferien für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die User bei Facebook waren im Unverständnis für die erneute Gewalttat in der Schlossgemeinde vereint. „Leider wird eine gute Aktion für die Gemeinde demoliert. Wenig Verständnis für den Vorfall. Vielleicht meldet sich doch jemand, der die Idioten beobachtet hat“, schreibt einer. „Es kann nicht wahr sein.. Kann man sich nicht nur mal an schönen Dingen erfreuen, muss man immer alles zerstören.. Wenn es einem nicht gefällt.. Vorbei gehen!!!!!“, fasst eine andere ihre Fassungslosigkeit zusammen.
Berichtet gerne von Menschen, die etwas zu erzählen haben und über Entwicklungen, über die viele Menschen sprechen.
