Planungsamtsleiter Josef Klaas und die Gemeindeverwaltung sind beauftragt worden, den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses Südkirchen zu planen. Ein Umbau am alten Standort hat keine Ratsmehrheit bekommen. © Arndt Brede
Feuerwehrgerätehaus Südkirchen
Wettbewerb um den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Südkirchen
Umbau im großen Stil? Kleinerer Umbau? Neubau? In Sachen Zukunft des Feuerwehrgerätehauses Südkirchen waren mehrere Varianten im Spiel. Jetzt hat der Rat entschieden. Wir sagen, wie es weitergeht.
Die Gemeindeverwaltung hatte unter dem Aspekt, dass eine Förderung möglich sei, einen Umbau des Feuerwehrgerätehauses Südkirchen am jetzigen Standort Cappenberger Straße in die politische Diskussion gebracht. Für manchen überraschend, schlug die CDU/FDP-Fraktion dann jedoch vor, der Rat möge die Verwaltung mit der umgehenden Prüfung und Planung beauftragen zur Umsetzung eines Neubaus des Feuerwehrgerätehauses Südkirchen an der Straße Im Holt - gegenüber dem K+K-Geschäft. Ein solcher Neubau sei zukunftssicherer als ein erweiterter Umbau am alten Standort.
Was folgte, war ein interfraktionelles Gespräch unter Beteiligung der Feuerwehr darüber, welches Szenario realistisch sei.
„Wir sind dann nach Prüfung zum Ergebnis gekommen, dass ein Umbau am Bestand die kostengünstigste Variante ist“, erklärt Bürgermeister Dietmar Bergmann. Dieser Beschlussvorschlag lag den Ratsmitgliedern in der Sitzung am 8. März vor. „Wir haben aber auch signalisiert, dass, wenn neu gebaut werden sollte, wir einen Architektenwettbewerb vorschlagen.“
„Wir haben einen klaren Auftrag“
Der Rat beschloss mehrheitlich, den Neubau des Feuerwehrgerätehauses zu planen. „Damit haben wir jetzt einen klaren Auftrag“, erklärt der Bürgermeister im Gespräch mit der Redaktion.
Wie es konkret weiter geht, skizziert Dietmar Bergmann so: „Wir werden in der nächsten Sitzung des Bauausschusses ein Büro beauftragen, das vorstellen soll, wie ein solcher Architektenwettwerb laufen könnte.“ Bestünde die Möglichkeit, ohne Architektenwettbewerb einen Neubau des Feuerwehrgerätehauses Südkirchen auszuschreiben? „Ganz so einfach ist es nicht“, sagt der Bürgermeister. „Nach den Vergaberichtlinien sollte es einen Architektenwettbewerb geben.“
Nach dem letzten Kenntnisstand bringt die Planung eines Neubaus Mehrkosten von rund 600.000 Euro gegenüber dem Umbauvorschlag mit sich. „Die Politik hat eben entschieden, dass es ihr die 600.000 Euro Mehrkosten wert ist“, sagt Bergmann.
Kreisverkehr aus Kostengründen noch nicht
Wird es bei den 600.000 Euro Mehrkosten bleiben? Schließlich muss ein Gelände da sein und die verkehrlichen Anbindungen müssen vorhanden sein. Die CDU/FDP-Fraktion hat gesagt, sie könne sich einen Neubau gegenüber der K&K-Markt-Einmündung an der Münsterstraße vorstellen und hatte vorgeschlagen, man könnte dann im Zuge des Planverfahrens vorzeitig darüber nachdenken, einen Kreisverkehr an dieser Stelle einzubeziehen. „Wir sehen einen Kreisverkehr aus Kostengründen noch nicht. Der Landesbetrieb Straßen.NRW würde sich nicht beteiligen“, erklärt Bürgermeister Bergmann. „Der Kreisverkehr kostet bestimmt zwischen 800.000 und einer Million Euro.“
Die CDU/FDP-Fraktion schlägt vor, im Zuge der Planungen eines Neubaus des Feuerwehrgerätehauses Südkirchen gegenüber der Einmündung Unter-/Münsterstraße gleich einen Kreisverkehr mit einzuplanen. © Arndt Brede
Ganz aus den Augen ist ein Kreisverkehr an der Stelle jedoch nicht. Sollte das Neubaugebiet Capeller Straße erweitert werden, werde es eine neue Baugebietsanbindung an die Münsterstraße geben, führt Planungsamtschef Josef Klaas aus. Dann könnte ein Kreisverkehr sinnvoll sein.
Auch das Gelände für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses Südkirchen müsste noch gekauft werden. Es gebe Gespräche mit dem Eigentümer, sagt Klaas. Macht denn dann ein Architektenwettbewerb überhaupt Sinn, wenn das Grundstück noch nicht zur Verfügung steht? „Wir fangen erst an, wenn wir sicher sind, dass uns das Grundstück auch gehört“, versichert der Bürgermeister.
Angenommen, ein Neubau wird realisiert. Die Feuerwehr Südkirchen wäre auch in der Bauphase einsatzfähig, weil sie dann so lange an ihrem jetzigen Standort bleiben würde, oder? „Ja“, sagt Josef Klaas. „Wir haben auch noch ein neues Fahrzeug bestellt“, berichtet Dietmar Bergmann. Kosten: 400.000 Euro.
Neuer Bebauungsplan nötig
Wann ein Feuerwehrgerätehaus gebaut werden kann, hänge von verschiedenen Faktoren ab, erklärt Josef Klaas. An der angedachten Stelle an der Münsterstraße müsse ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Zudem werde die Gemeinde auch nach Fördermöglichkeiten suchen.
Nun hat die CDU/FDP-Fraktion den Vorschlag gemacht, die Planungen für das Feuerwehrgerätehaus Südkirchen zusammen mit denen für das Feuerwehrgerätehaus Capelle, das auch an einem neuen Standort gebaut werden soll, unmittelbar abzugleichen, also quasi die Planungen des Feuerwehrgerätehauses Südkirchen als Blaupause für Capelle zu nutzen. „Das ist etwas zu einfach gedacht“, sagt Josef Klaas. „Zum einen wird es einen zeitlichen Unterschied bei der Realisierung geben, zum anderen sind die Löschzüge nicht genau gleich groß. Auch die Grundstücke wären unterschiedlich zugeschnitten.“
Welches Wort hat die Politik noch mitzureden? „Sie wird in der Jury des Architektenwettbewerbs vertreten sein“, berichtet Bürgermeister Bergmann. Am Ende werde es dann einen Entwurf geben, den die Politik beschließen müsse. Der Rat habe also das letzte Wort.
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