Verfolgungsjagd mit der Polizei endet im Graben - Ausrede ist kurios
Verfolgungsjagd
Eine kilometerlange Verfolgungsjagd zwischen der Polizei und einem Autofahrer endete in Nordkirchen in einem Straßengraben. Die Begründung des Autofahrers, warum er geflüchtet sei, ist kurios.

Ein Autofahrer lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Die Flucht endete in Nordkirchen. © picture alliance/dpa
Im Graben endete am Sonntag, 15. August, die Flucht eines 20-jährigen Autofahrers aus Lüdinghausen quer durch den südlichen Kreis Coesfeld. Das teilt die Pressestelle der Kreispolizeibehörde Coesfeld mit. Gegen 4.45 Uhr wollten Polizisten demnach den Mann in Lüdinghausen an der Selmer Straße kontrollieren. Die Halte-Signale missachtete der Lüdinghauser.
Kurz vor dem Kreisverkehr Selmer Straße/Ascheberger Straße/Mühlenstraße schalteten die Beamten zusätzlich das Yelp-Signal ein, einen sehr schrillen Ton. Auch darauf reagierte der 20-Jährige nach Angaben der Polizei nicht.
Mehrere Streifenwagen im Einsatz
Trotz mehrerer eingesetzter Streifenwagen sei es dem Fahrer gelungen, mehrfach Sperrstellen zu umfahren. „Dabei missachtete er eine Rot zeigende Ampel, überschritt teilweise erheblich die vorgegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen und nahm keine Rücksicht auf den allgemeinen Fahrzeugverkehr“, führt der Polizeibericht das Geschehen aus.
Aufgrund eines Fahrfehlers sei der Wagen am Meinhöveler Weg in Nordkirchen gegen ein Schild geprallt und in den Graben gefahren. Sein letzter Versuch zu flüchten scheiterte, als der Fahrer laut Polizei aus dem Graben heraus mit dem Auto gegen einen Streifenwagen fuhr.
Vor Ort stellten die Beamten Alkoholgeruch im Atem des flüchtenden Lüdinghausers fest. Der Alkoholtest ergab einen Wert von rund 1,42 Promille.
Strafverfahren in Aussicht
Während der 21-jährige Beifahrer aus Lüdinghausen vor Ort entlassen wurde, musste der 20-jährige Fahrer mit zur Wache. Dort entnahm ihm ein Arzt eine Blutprobe. Die Polizisten untersagten die Weiterfahrt, stellten den Führerschein sicher und leiteten ein Strafverfahren ein.
Als Grund für die Flucht nannte der Lüdinghauser nach Auskunft der Polizei, dass er seinen Führerschein nicht verlieren wollte.
Die Verkehrsunfallstatistik der Kreispolizeibehörde Coesfeld weist für 2020 insgesamt 4812 meldepflichtige Verkehrsunfälle für den ganzen Kreis Coesfeld aus. Das sind 1133 weniger als 2019.
Unter den Verkehrsunfällen 2020 waren 1020, bei denen auch eine Unfallflucht im Spiel war. 2019 hatte die Zahl der Unfallfluchten kreisweit noch bei 1185 gelegen.