Unternehmen bangen um Glasfaser-Versorgung
Schnelleres Internet in Nordkirchen
Von 590 Verträgen, die unterschrieben werden müssen, damit das Glasfasernetz in Nordkirchen ausgebaut wird, kam bisher nur knapp die Hälfte zusammen. Im Gegensatz zu vielen Privatpersonen in der Gemeinde, sehen die Unternehmen offensichtlich Vorteile in einer Glasfaser-Versorgung. Bis zum 31. August müssen sie noch bangen.

Es wird knapp für die flächendeckende Glasfaser-Versorgung in Nordkirchen. Nur noch bis zum 31. August bleibt Zeit, um einen Vertrag mit der Breitbandversorgung (BBV) Münsterland oder der Heli Net abzuschließen. Zuletzt erwiesen sich die Nordkirchener als wenig entschlussfreudig was das Projekt Glasfaser angeht. Nur knapp die Hälfte der nötigen 590 Verträge kamen in der Schlossgemeinde zusammen.
Deutlich weniger Bedenkzeit brauchte das Unternehmen Maschinenbau Zumholz mit Sitz in der Aspastraße. „Wir haben nach dem ersten Kontakt sofort unterschrieben“, sagt Geschäftsführer Martin Zumholz. Der Unternehmer weiß vor allem, was es bedeutet, mit einer langsamen Internetleitung arbeiten zu müssen.
Auf schnelle Verbindung angewiesen
Das Unternehmen geht laut Geschäftsführer mit einer 6000-Kilobit-Leitung ins Internet. „Damit sind wir schon jetzt am Limit“, erklärt Zumholz. Schon jetzt sei das Maschinenbau-Unternehmen, das Bohrmaschinen, mit denen unter anderem Brunnen gebohrt werden, herstellt, auf eine ständige Online-Kommunikation angewiesen.
„Zum Beispiel nutzen wir verschiedene Anwendungen über Cloud-Systeme“, sagt Zumholz. Dort werden unter anderem Dokumente gespeichert, die für alle Mitarbeiter zugänglich sind. Das komme vor allem den Außendienst-Mitarbeitern entgegen, die noch von unterwegs Aufträge schreiben können.
Ferndiagnose über das Internet
Monteure nutzen das System zum Beispiel, um bei Wartungsarbeiten Fotos und Berichte von defekten Maschinen mit den Kollegen in Nordkirchen auszutauschen. Mit einer solchen Ferndiagnose nutzt Zumholz das Know-How aller Mitarbeiter.
„Das wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen“, sagt der Geschäftsführer. Aus diesem Grund habe man vor einiger Zeit bereits überlegt, eine zweite Internetleitung zu legen, um die Geschwindigkeit zu verdoppeln. Doch auch diese Lösung würde nur bedingt helfen, so Zumholz.
Als entscheidenden Standortfaktor würde er die Qualität der Internetverbindung noch nicht bezeichnen. Allerdings betont der Unternehmer, dass die Bedeutung zunehme. So zeige sich bereits jetzt, dass der Datenaustausch zwischen den Mitarbeiter-Rechnern in Nordkirchen und im Außendienst an Grenzen stoße, wenn größere Dateien, wie 3D-Modelle übertragen werden und gleichzeitig auf mehreren Rechnern Windows-Updates installiert werden. „Dann kann die Übertragung auch mal bis zu 30 Minuten dauern“, so Zumholz.