Glasfaserausbau: Zahl der Verträge reicht nicht aus

Frist um vier Wochen verlängert

Es wird eng für das Glasfasernetz in Nordkirchen: Zum eigentlichen Stichtag 31. Juli lag gerade mal ein Drittel der erforderlichen Verträge für Turbo-Internet vor. Die Investoren bleiben jedoch optimistisch und haben die Frist um vier Wochen verlängert.

Nordkirchen

, 03.08.2015, 14:06 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bis zum 31. August wollen sie die notwendigen Verträge unter Dach und Fach haben (v.l.): Wolfgang Ruh (Vertriebsleiter BBV), Dietmar Bergmann (Bürgermeister Nordkirchen) und Dr. Bert Risthaus (Bürgermeister Ascheberg).

Bis zum 31. August wollen sie die notwendigen Verträge unter Dach und Fach haben (v.l.): Wolfgang Ruh (Vertriebsleiter BBV), Dietmar Bergmann (Bürgermeister Nordkirchen) und Dr. Bert Risthaus (Bürgermeister Ascheberg).

Damit haben die Nordkirchener nun bis zum 31. August Zeit, insgesamt 590 Verträge für einen Glasfaseranschluss zu unterschreiben. Nur dann beginnt die BBV Münsterland mit ihrem Partner Helinet, das Glasfasernetz in der Gemeinde auszubauen.

Begehungen vor Ort

Jedes Haus erhält dann einen Anschluss – wobei die Eigentümer die Strecke von der Straße bis zur Immobilie selbst überwinden müssen. „Wir bieten jedoch Begehungen vor Ort an und schauen, ob zusätzliche Kosten dafür entstehen“, beteuert Wolfgang Ruh, Vertriebsleiter bei der BBV. Er ist trotz der fehlenden Verträge zuversichtlich: „Ich sage, dass wir unser Ziel zu 99 Prozent erreichen.“

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Die bisherige Zurückhaltung der Nordkirchener sieht Bürgermeister Dietmar Bergmann vor allem durch die Sommerferien begründet: „Wenn die Menschen jetzt aus dem Urlaub kommen und sich mit dem Thema beschäftigen, wird sich das ändern.“ Deshalb habe er gemeinsam mit seinem Ascheberger Amtskollegen Dr. Bert Risthaus um die Fristverlängerung gebeten. „Dass das geklappt hat, freut uns natürlich sehr“, so Bergmann, der auch zugibt: „Vielleicht müssen wir das Thema einfach noch intensiver zu den Bürgern transportieren.“

Zu spät mit Infoveranstaltungen begonnen

Ähnlich äußerte sich Christiane Hellmich, Vertriebsleiterin bei Helinet: „Wir haben in Nordkirchen sehr spät mit den Infoveranstaltungen angefangen. Da müssen wir nun nachhelfen.“ Konkret wird es am Montag, 17. August, um 18.30 Uhr einen Infoabend im Bürgerhaus, Am Gorbach 2, geben.

Außerdem will Helinet mit Beratungsmobilen in die Wohngebiete fahren und in der letzten Augustwoche die Öffnungszeiten ihres Infostandes an der Münsterstraße auch auf den Vormittag ausdehnen (ansonsten montags bis freitags 14 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr).

Kein neuer Investor in Sicht

Hellmich betonte nochmal die Bedeutung des Glasfasernetzes: „Das ist Internet in Lichtgeschwindigkeit. Schneller geht es eigentlich gar nicht.“ Sollte Nordkirchen die Chance auf den Ausbau verstreichen lassen, werde es in absehbarer Zeit keinen neuen Investor für ein solches Projekt geben. „Und wenn Glasfaser dann in fünf Jahren spätestens Standard ist, wird Nordkirchen auf der falschen Seite des digitalen Grabens liegen“, warnte auch Wolfgang Ruh.