
© Günter Goldstein
Telekom baut alle Telefonzellen in Nordkirchen ab
Telefonie
Es war eine schlechte Nachricht, die Bürgermeister Dietmar Bergmann im Rat der Gemeinde Nordkirchen verkünden musste: Die Telekom hat darüber informiert, dass die Telefonzellen verschwinden.
Auf der einen Seite ein Relikt, auf der anderen Seite mehr als nur eine nostalgische Erinnerung an eine scheinbar vergangene Zeit: Telefonzellen halfen auch noch in jüngster Zeit so manchem weiter, dessen Handy-Akku leer war, der aber dringend jemanden erreichen musste.

Fest integriert in ein Bushaltestellenhäuschen ist die Telefonzelle an der Lündinghausener Straße in Nordkirchen. Ohne die markante gelbe Tür würde dahinter wohl niemand einen öffentlichen Fernsprecher vermuten - aber auch der wird von der Telekom bald demontiert. © Günter Goldstein
Drei dieser einst gelben Kästen, inzwischen aber grau-magenta-farbenen Stelen, gibt es aktuell noch in der Gemeinde Nordkirchen. Jeweils eine in Capelle, Südkirchen und der Schlossgemeinde selbst. Doch deren Tage sind gezählt: „Die Telekom ist nicht mehr verpflichtet, öffentliche Fernsprechstellen vorzuhalten“, erklärte Dietmar Bergmann den Ratsmitgliedern. Diese gesetzliche Verpflichtung lief Ende des vergangenen Jahres aus.
Alle drei Telefonzellen verschwinden
„Die Telekom teilte uns nun mit, dass sie alle drei Telefonzellen bei uns abbauen werde“, so Bergmann im Rat. Damit verschwinden die Fernsprecher an der Lüdinghausener Straße in Nordkirchen, am Kirchplatz in Südkirchen sowie auch in Capelle in absehbarer Zeit aus dem Stadtbild - und somit auch aus dem Leben der heutigen Generation.
Und hätten Sie es gewusst? Die erste Telefonzelle wurde damals Fernsprechkiosk genannt und am 12. Januar 1881 in Berlin in Betrieb genommen. Im Laufe der Jahre veränderten sich Technik und Optik. Bezahlt wurde mit Münzgeld, später mit Telefonkarten und am Ende sogar mit Kreditkarte.
Jahrgang 1979, aufgewachsen und wohnhaft in Bergkamen. Magister-Studium in Münster in Soziologie, Wirtschaftspolitik und Öffentlichem Recht. Erste Sporen seit 1996 als Schülerpraktikantin und dann Schüler-Freie in der Redaktion Bergkamen verdient. Volontariat und Redakteursstellen im Sauerland sowie Oldenburger Münsterland. Seit zehn Jahren zurück in der Heimat und seit Mai 2022 fest beim Hellweger angestellt.
