Schweigen zum möglichen Hotelquartier-Aus in Nordkirchen Gemeinde will sich später äußern

Schweigen zum möglichen Hotelquartier-Aus: Gemeinde will sich später äußern
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Die Spekulationen um die Zukunft des Hotelquartiers in Nordkirchen gibt es spätestens seit der Ratssitzung am Donnerstag (31. August). Dort wurde kein Satzungsbeschluss zum Großbauprojekt am Schlosspark gefasst, der geplante Tagesordnungspunkt entfiel. Und das ohne weitere Erklärung. Wird das Projekt in der bisherigen Form nicht weiterverfolgt? Zu dieser Vermutung wollte die Gemeindeverwaltung am Montag (4. 9.) offiziell Stellung beziehen.

„Laufende Vertragsgespräche“

„Zur Genussscheinvereinbarung können wir erst ab Montag (4. September) ein Statement abgeben“, hatte Gemeindesprecher Karim Laouari am Freitag noch angekündigt. Nachdem die Redaktion am Dienstag (5. September) noch einmal um eine Mitteilung von Bürgermeister Dietmar Bergmann und der Verwaltung bat, meldete sich die Gemeinde mit einer sehr kurzen Mitteilung: „Wie bereits am Freitag mitgeteilt, geben wir zu laufenden Vertragsgesprächen mit Dritten aus nicht-öffentlichen Sitzungen keine Auskunft. Über die Ergebnisse solcher Gespräche informieren wir in Absprache mit den politischen Vertreterinnen und Vertretern zum gegebenen Zeitpunkt.“

Nichts Neues, Schweigen also über mögliche entscheidende Veränderungen bei dem Projekt, in das die Gemeinde bereits mehrere Millionen investiert hat.

Bürgermeister Dietmar Bergmann und die Gemeinde wollen sich zu einem „gegebenen Zeitpunkt" öffentlich zum Hotelquartier äußern.
Bürgermeister Dietmar Bergmann und die Gemeinde wollen sich zu einem „gegebenen Zeitpunkt" öffentlich zum Hotelquartier äußern. © Arndt Brede (A)

Ratssitzung erst im November

Wann genau der gegebene Zeitpunkt sein wird, zu dem sich die Gemeindeverwaltung äußert, bleibt ebenfalls unklar. Die nächsten politischen Sitzungen stehen Mitte Oktober auf dem Plan, der Rat kommt erst am 2. November wieder zusammen. Gemeindesprecher Karim Laouari teilt auf Nachfrage mit: „Der Zeitpunkt ist davon abhängig, wann die aktuellen Gespräche zu einem in den Gremien diskutierbaren (Zwischen)-Ergebnis führen“.

Die regelmäßige Verlängerung der Genussscheinvereinbarung hatte zuletzt die CDU-/FDP-Fraktion kritisiert und sich gegen eine Verlängerung „ohne neue Eckpunkte und ohne weitere Bedingungen“ ausgesprochen.

Alternativer Standort?

Wie geht es weiter? Ein klares Dementi seitens der Verwaltung im Hinblick auf ein mögliches Aus für das Großprojekt sieht jedenfalls anders aus. So bleibt die Frage nach dem Fortgang der drängendsten Pläne für die Gemeinde, dem Neubau für die Oberstufe der Gesamtschule oder dem Neubau eines Schwimmbades, erst einmal offen.

Mehrere Fraktionen hatten sich in der Zwischenzeit dafür ausgesprochen, alternative Standorte für den Neubau der Oberstufe zu suchen und diesen vom Gesamtprojekt abzukoppeln. Während die Gemeindeverwaltung lange eine Gesamtlösung im Rahmen des Hotelquartiers favorisiert hatte, kündigte Bürgermeister Dietmar Bergmann zuletzt an: „Wir kümmern uns.“ Ob das ein Fingerzeig für die fehlende Zukunft des Gesamtprojekts ist, will er bislang nicht kommentieren.

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