Stefan Göttker ist der neue Verwaltungsleiter der Finanzhochschule Nordkirchen - dem schönsten Arbeitsplatz weit und breit, wie er sagt. Das hat auch mit den Skulpturen im Park zu tun.

Stefan Göttker ist der neue Verwaltungsleiter der Finanzhochschule Nordkirchen - dem schönsten Arbeitsplatz weit und breit, wie er sagt. Das hat auch mit den Skulpturen im Park zu tun. © Sylvia vom Hofe

Schloss Nordkirchen: Verwaltungschef der Hochschule verliebte sich zweimal

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Finanzbeamte gelten nicht als Romantiker - was für ein Vorurteil: Stefan Göttker (53), der neue Verwaltungsleiter der Hochschule für Finanzen NRW, hat sich in Nordkirchen gleich zweimal verliebt.

Nordkirchen

, 08.09.2022, 14:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Stefan Göttker wohnt in Münster: eine schöne Stadt mit ihren Giebelbauten am Prinzipalmarkt und dem geschichtsträchtigen Paulus-Dom. Dennoch freut sich der 53-Jährige Familienvater jeden Tag, wenn er zur Arbeit fahren kann. Denn seine Arbeitsstätte ist - davon ist er überzeugt - die schönste weit und breit. Damit könnte er recht haben.

Göttker ist seit Juli 2022 der Verwaltungsleiter der Hochschule für Finanzen NRW in Nordkirchen, eine der größten Bildungseinrichtungen auf dem Gebiet der Steuerrechtswissenschaft und angrenzender Disziplinen in Deutschland. Sein Schreibtisch steht in der Oranienburg am Westgarten des Schlosses. Zuständig ist er aber für die gesamte barocke Schlossanlage 25 Kilometer von Münster entfernt, die nicht nur zu den größten Sehenswürdigkeiten des Münsterlandes gehört, sondern von ganz NRW: das westfälische Versailles.

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Bei Stefan Göttker hatte es schon vor langer Zeit gefunkt. Bei einem Ausflug per Fahrrad als Jugendlicher hatte er das Barockschloss und den imposanten Park mit all seinen Göttern, Helden und anderen Skulpturen kennen und lieben gelernt. Daran hatten auch die vielen Studentinnen und Studenten Anteil, die er dort sah und für die die Anlage kein Ausflugsziel war, sondern auch Lern- und Wohnort. „Damals“, sagt Göttker, „habe ich beschlossen, hier auch einmal zu studieren.“

Zusammen mit der späteren Ehefrau in Nordkirchen studiert

Das tat er zwischen 1989 und 1992: eine Zeit, die seinem Leben die nächste wichtige Wende gab, denn es funkte zum zweiten Mal. „Ich lernte hier meine Frau kennen“: die Mutter seiner drei Kinder.

Zu dem schicksalshaften Wasserschloss im Kreis Coesfeld ist Göttker nicht erst in diesem Jahr zurückgekehrt, als er dort die Nachfolge von Klaus-Wilhelm Gratzfeld als Verwaltungsleiter antrat. Er wechselte bereits 2017 als Dozent dorthin: in dem Jahr, als der neue Bildungs-Campus Herford fertig wurde, neben Hamminkeln die zweite Außenstelle der Hochschule. Seitdem vermittelte Göttker den jährlich rund 1900 Studierenden in Seminaren unter anderem Themen rund um die Umsatzsteuer und aus dem Verfahrensrecht. Und jetzt?

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Der neue Verwaltungsleiter schmunzelt. „Ich kann das gar nicht auf einen Punkt bringen“, sagt er. So umfangreich sei sein Zuständigkeitsbereich - und damit auch so attraktiv, wie er findet. Von der Umstellung auf E-Akten bis zur Beauftragung von Restauratoren und Handwerkern: „Die Aufgaben sind kunterbunt. Hier geht die Tür auf, und man weiß nicht, was als nächstes kommt.“ Wohl aber, was bleibt: das beständige Bemühen, das einzigartige Schloss zu erhalten - sowohl als modern ausgestattete Unterrichtsstätte als auch als geschichtsträchtiges Denkmal. Und als Ausflugsziel, in das und an dem man sich leicht verlieben kann.