Rekordverdächtige Anmeldezahlen an der Gesamtschule Nordkirchen „Bitterer Beigeschmack“

Rekordverdächtige Anmeldezahlen an der Gesamtschule: „Bitterer Beigeschmack“
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Als das letzte Elternteil am Montag, 29. Januar, um kurz nach 18 Uhr die Schule verlassen hatte, stand fest: 184 Familien haben sich um einen Platz an der Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule Nordkirchen beworben. Das teilt Schulleiter Ulrich Vomhof noch am Montagabend mit.

„So viele Anmeldungen hatte es zuletzt in den frühen 2000er-Jahren gegeben, zu einem Zeitpunkt, als es weit und breit noch keine weiteren integrativen Schulsysteme gab“, erklärt der Schulleiter gegenüber der Redaktion.

Bei aller Freude über den enormen Zuspruch bleibe ein bitterer Beigeschmack: „Da die Schule lediglich 116 Schulplätze (4 Klassen à 29 Schülerinnen und Schüler) vergeben darf, müssen leider 68 Absagen ausgesprochen werden“, berichtet Vomhof.

Wer zu den Glücklichen gehöre, die einen der begehrten Plätze erhalten, werde in einem Losverfahren entschieden, das von Bürgermeister Dietmar Bergmann und Fachbereichsleiterin Alina Kundt durchgeführt werden werde.

Vomhof versichert aber: „Familien, die leider keinen Platz erhalten, werden umgehend informiert, damit sie sich an einer anderen Schule anmelden können.“

Er zeigte sich angesichts der Anmeldezahlen sehr zufrieden: „Das Ergebnis macht uns sehr stolz, ist es doch ein eindrucksvoller Beleg für die fantastische Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen. Dass uns so viele Eltern ihr Vertrauen schenken und uns ihre Kinder anvertrauen möchten, ist ein riesengroßes Kompliment“.

Besonders stolz ist Vomhof auf die Tatsache, dass auch nach Rückkehr der Gymnasien zum G9 mehr als 60 Prozent der vorgelegten Zeugnisse eine Gymnasialempfehlung aufweisen.

Familien von 68 Kindern, die sich an der Gesamtschule angemeldet haben, erhalten eine Absage.
Familien von 68 Kindern, die sich an der Gesamtschule angemeldet haben, erhalten eine Absage. © Mona Wellershoff (Archiv)

„Funfact“ am Rande: Der Schulentwicklungsplan, auf dessen Basis 2016 die letztlich gescheiterte Zusammenlegung der JCS mit der Ascheberger Profilschule beschlossen worden sei, habe damals für das Jahr 2024 vorhergesagt, dass die Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule Nordkirchen die für den Bestand erforderliche Anmeldezahl von 100 nicht erreichen würde, teilt Ulrich Vomhof mit. „So kann man sich irren.“

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