Die Signale stehen quasi auf Grün. Jedenfalls, wenn es um den Bau eines Gebäudes für die Oberstufenerweiterung der Nordkirchener Gesamtschule geht. CDU und FDP haben beantragt, die Planungen für den Bau eines Gebäudes für die Erweiterung der Oberstufe der Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule unabhängig von den Planungen für das Hotel-Quartier voranzutreiben. Und womöglich einen anderen Standort zu finden.
In einer Zeit, in der noch nichts öffentlich sicht- und greifbar in Sachen Realisierung der Gesamtplanungen für das Hotel-Quartier mit Hallenbad, Oberstufengebäude, Hotel, Wohnanlage, Medizinzentrum und Kindertagesstätte zu erkennen ist, mutet der Vorstoß nach einem Notfallplan an. Mit dem Ziel, frühest möglich der Raumnot und dem Platzbedarf der Gesamtschule abzuhelfen und nicht erst zu warten, bis das Gesamtprojekt was wird.
Bürgermeister Dietmar Bergmann hat in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses mit den Fraktionen für den CDU/FDP-Antrag gestimmt. Wenn der Rat zustimmt, soll die Gemeindeverwaltung „belastbare Alternativmodelle in Sachen ,Oberstufen-Campus‘ aufzeigen“, wie es im Antrag heißt. Demnach sollen die Ergebnisse nach den Sommerferien, spätestens zur Sitzung des Bau- und Planungsausschusses, vorliegen.
Zustimmung ist das eine. Die Umsetzung des Antrags das andere. Ist das von der Verwaltung überhaupt zu leisten? Und würde die separate Planung der Oberstufenerweiterung die Gesamtpläne für das Hotel-Quartier gefährden? Diskutiert wird das Thema Hotel-Quartier derzeit eher im nichtöffentlichen Teil von Ausschuss- und Ratssitzungen. Mit dem Hinweis, es handele sich „um Vertragsangelegenheiten und schutzwürdige Belange Dritter“. Wir haben Nordkirchens Bürgermeister Dietmar Bergmann dennoch nach den aktuellen Entwicklungen rund um das Oberstufengebäude befragt.
Wie steht die Gemeinde zum Antrag von CDU und FDP?
Das Projekt hat sich durch den Ausstieg des Landes und dem Wegfall der geplanten Fortbildungseinrichtung des Finanzministeriums natürlich verzögert. Es musste daher im Februar 2022 zu einem nicht unerheblichen Teil neu aufgestellt werden. Daher ist der Eindruck, dass das Projekt schleppend läuft, nicht richtig. Wir haben von Beginn an stets betont, dass die Oberstufe zeitnah realisiert werden soll. Das hat auch trotz teilweiser Neuplanung nach wie vor Priorität und in diesem Sinne arbeitet die Verwaltung auch weiterhin an dem Projekt. Es war immer die Absicht, das Gebäude vorrangig zu realisieren. Es könnte allerdings unter Umständen die Planung vereinfachen, wenn das Schulgebäude von dem relativ komplexen und großen übrigen Projekt entkoppelt wird. Das müsste natürlich zunächst genau geprüft werden.
CDU und FDP schreiben im Antrag unter anderem: „Nicht mehr diskutabel ist das Zeitfenster für die Schulerweiterung.“ Wie sieht denn jenes Zeitfenster für die Schulerweiterung überhaupt aus?
Das Hotelquartier ist aus mehreren Einzelbausteinen zusammengesetzt, von denen ein großer Teil neu aufgestellt werden musste. Grundsätzlich geht so etwas nicht von heute auf morgen. Nichtsdestotrotz wollen wir zeitnah in die Realisierung. Ein Zeitfenster werden wir voraussichtlich nach den Sommerferien aufzeigen können.
Wäre aus Sicht der Gemeinde Nordkirchen eine separate Planung und Realisierung des Oberstufengebäudes denkbar?
Ja, das Quartier besteht aus mehreren einzelnen Projekten, die auch separat geplant werden.
Würde ein solches Vorgehen das Gesamtprojekt gefährden?
Nein.

Ist die Gemeindeverwaltung angesichts anderer wichtiger Aufgaben derzeit personell überhaupt in der Lage, „belastbare Alternativmodelle in Sachen Oberstufen-Campus aufzuzeigen“, wie es im Antrag heißt?
Ja, zumal die Alternativen begrenzt sind.
Welche Alternativmodelle wären denkbar?
Das können wir, wie oben beschrieben, voraussichtlich nach den Sommerferien sagen.
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