Energieeffizienz ist gerade angesichts steigender Preise das Gebot der Stunde. Insofern liegt die Gemeinde Nordkirchen mit dem Umbau des Rathauses zu einem moderneren Gebäude im Trend. Doch das Gebot der Stunde geht einher mit Kostenberechnungen, die auch schon mal über den Haufen geschmissen werden müssen. Genau so sieht es bei den Planungen für den Rathausumbau aus.
Bauamtsleiter Manuel Lachmann stellte in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses die neuesten Kostenberechnungen vor und hatte neben gestiegenen Kosten auch eine positive Nachricht zu verkünden. Die Kostenberechnung vom 14. Februar 2022 prognostizierte noch eine Gesamtsumme von 3.967.000 Euro für den Rathaus-Umbau. Diese Summe wird laut Lachmann nicht zu halten sein. Allein Arbeiten wie der Abbruch der Außenfassade und die Schadstoffbeseitigung schlagen mit 60.000 Euro zu Buche. Eine Summe, die bei der Kostenschätzung im vergangenen Jahr noch nicht veranschlagt gewesen war.
Wer aber glaubt, dass Materialien wie Asbest, das vor allem in den 1970er Jahren verbaut und bei Sanierungen verwendet worden ist, Kostentreiber sind, der irrt. „Der Schadstoffgutachter ist zu dem Ergebnis gekommen, dass wenig Schadstoffe bei der Sanierung des Rathauses verarbeitet wurden“, berichtet der Bauamtsleiter. Das sei selten so der Fall, sagt der Gutachter. Er geht davon aus, dass es daran liegt, dass man örtliche kleine Betriebe genommen hat, die gute Stoffe verwendet haben.

Kostensteigerung beherrschbar
Drastischer sind die Kostensteigerungen in den Bereichen Bauwerk und Baukonstruktion. Bei den Arbeiten, die die Gebäudehülle betreffen, seien die Kosten von 2.204.500 Euro auf 2.475.000 Euro gestiegen. Bei den Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen gehen die Kosten auch nach oben: von 405.000 auf 498.550,50 Euro. Die Steigerung bei den elektrotechnischen Anlagen wachsen von 566.500 auf 680.000 Euro. Wobei letztere auf Schätzungen bei den Kostensteigerungen um 20 Prozent beruhen. Gleiches gilt für die Kosten der Außenanlagen (von 140.000 auf 168.000 Euro) und der Ausstattung (16.000 auf 20.000 Euro).
Die Baunebenkosten (Planer- und Architektenleistungen etc.) sind seit der Kostenberechnung von Februar 2022 von 635.000 auf 780.310,10 Euro gestiegen. Insgesamt ist die Gesamtsumme für den Rathaus-Umbau somit von etwas über 3,9 Millionen Euro auf 4.681.860,60 Euro (Stand 5. Juni) gestiegen.
„Diese Kostensteigerung von 18 Prozent halten wir für beherrschbar“, urteilt Bauamtsleiter Manuel Lachmann. Allerdings werde die Kostensteigerung eher bei 25 bis 30 Prozent liegen. Das liege daran, dass es neue Erkenntnisse durch die Fachplaner gebe - von Seiten der Statiker zum Beispiel. „Im Altbau werden wir für das Dachgeschoss eine Holzbalkendecke einziehen“, so Lachmann.
Andererseits werden in den Büros künftig - so sie noch gut sind - bisherige Stühle verwendet. „Und wir haben hochwertige Türen im jetzigen Rathaus, die wir dann nach dem Umbau wieder einbauen werden“, sagt Lachmann.
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