Budgetbericht

Nordkirchens Haushalt liegt leicht im Plus - doch Kämmerer hat Sorgen

Im Vergleich zu den Planungen liegt Nordkirchens Haushalt Mitte des Jahres sogar im Plus - trotz Corona-Krise und Ukraine-Krieg. Sorgen bereitet dem Kämmerer aber der Blick in die Zukunft.

Nordkirchen

, 23.06.2022 / Lesedauer: 3 min

„Insgesamt sehr zufrieden“ zeigt sich Nordkirchens Kämmerer Bernd Tönning mit dem Zwischenstand zum Haushalt 2022 der Gemeinde. Im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag, 21. Juni, hat er den Budgetbericht vorgestellt. Demnach läuft es trotz der Inflation und der Ukraine-Krise derzeit noch gut für die Gemeinde Nordkirchen. Der Blick auf das kommende Jahr hingegen verheißt für den Kämmerer nichts Gutes.

Doch zunächst kann der Kämmerer sogar bis Juni 2022 ein leichtes Plus vermelden. 315.000 Euro mehr stehen bislang zu Buche im Vergleich zur Haushaltsplanung. Das liegt vor allem daran, dass die Gewerbesteuer, die die Gemeinde direkt einnimmt, „auf gutem Niveau“ liegt, wie Tönning im Gespräch mit der Redaktion erklärt. Den Nordkirchener Unternehmen geht es derzeit also gut.

Volle Auftragsbücher bei Baufirmen

Die Gemeinde hat laut Budgetbericht bis Juni zurzeit 725.000 Euro mehr Gewerbesteuer eingenommen als im Haushalt angenommen. Bei den Kompensationsleistungen sind der Gemeinde Nordkirchen 122.800 Euro mehr

zugewiesen worden. Nordkirchen habe viele kleine und mittlere Unternehmen etwa aus der Bau- und Handwerker-Branche. Und deren Auftragsbücher sind derzeit voll, die Branche boomt. Auch Firmen wie Fahrradhandel oder Sanitär profitierten sogar von der Corona-Krise, so Tönning. Das habe dazu geführt, dass die Gemeinde gute Einnahmen aus der Gewerbesteuer erzielen konnte. So sei er unter den gegebenen Umständen sehr zufrieden mit dem Budgetbericht, sagt Tönning.

„Die Inflation wird sich in diesem Haushaltsjahr noch nicht so niederschlagen“, sagt der Kämmerer. Allerdings blickt er mit Sorgen auf den kommenden Haushalt. Die steigenden Energiekosten werden Nordkirchen wohl doppelt treffen, schätzt Tönning. Einmal könnten sie dazu führen, dass die Unternehmen weniger Gewerbesteuer zahlen werden, weil sie höhere Kosten haben und sich ihre Auftragslage verschlechtern könnte. Zum anderen muss die Gemeinde selbst mehr zahlen. Im nächsten Jahr drohe eine „massive Erhöhung“ der Energiekosten für das Rathaus im sechsstelligen Bereich, sagt Tönning. Sollte es zu einer Rezession in Deutschland kommen, wäre die Gemeinde ebenfalls doppelt getroffen. Sie müsste eventuell mehr zahlen für Sozialleistungen, gleichzeitig würden wohl Einnahmen aus Gewerbesteuern wegbrechen.

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Auch die Kosten bei Ausschreibungen von Bauvorhaben werden sich verteuern, schätzt Tönning. Zudem weiß die Gemeinde noch nicht, wie sich die Ukraine-Krise auf den Haushalt auswirkt. Derzeit hat die Gemeinde für Geldleistungen, Ausstattung der Unterkünfte, Krankenbehandlungskosten und ähnliches für die Geflüchteten aus der Ukraine 160.000 Euro Mehraufwendungen im Budgetbericht „vorsichtig geschätzt“. Andere Kosten lassen sich derzeit noch nicht abschätzen. Zudem lasse sich derzeit nicht beurteilen, in welcher Höhe Bund und Land die Kosten für die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge übernehmen, so Tönning.

Bürgerhaus bekommt WLAN

Einige Verschiebungen wird es bei den Investitionen geben. Dabei kann der Kämmerer aber nicht abschätzen, welche finanziellen Auswirkungen das haben wird. So wird zum Beispiel der angedachte größere Umbau des Bürgerhauses zu Büroräumen für das Rathaus nicht umgesetzt. Die Gemeinde wird Büroräume anmieten. Dennoch soll die Lan- und WLAN-Infrastruktur im Bürgerhaus verbessert werden. Deshalb finanziert die Gemeinde die Verlegung eines Glasfaserkabels zwischen Rathaus und Bürgerhaus, Gesamtschule und Grundschule.

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