So sehen die aktuellen Pläne für ein großes Wohnbauprojekt neben einem Hotel, einem Schwimmbad und einem Erweiterungsgebäude für die Gesamtschul-Oberstufe aus. Das Ganze nahe der Gesamtschule selber. Jetzt gibt es eine Task Force aus Politik und Verwaltung, die offene Fragen klären soll.

So sehen die aktuellen Pläne für ein großes Wohnbauprojekt neben einem Hotel, einem Schwimmbad und einem Erweiterungsgebäude für die Gesamtschul-Oberstufe aus. Das Ganze nahe der Gesamtschule selber. Jetzt gibt es eine Task Force aus Politik und Verwaltung, die offene Fragen klären soll. © Ansicht Premero

Nordkirchener Politik schiebt Wohnbaupläne zunächst und gründet Task Force

rnWohnbauprojekt

Der Rat der Gemeinde Nordkirchen hat das weitere Planverfahren für ein großes Wohnbauprojekt am östlichen Ortseingang geschoben. Jetzt gibt es eine Task Force, um offene Fragen zu klären.

Nordkirchen

, 18.05.2022, 04:39 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mehr als zwei Stunden hatte der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Nordkirchen am 5. Mai über die neuen Pläne für den südlichen Bereich des Areals zwischen Schloßstraße und Am Gorbach diskutiert. Nachdem sich das Land NRW überraschend aus den Planungen für eine Fortbildungsakademie für Finanzbeamte zurückgezogen hatte, waren die Projektentwickler der Firma Premero und die Gemeinde Nordkirchen gezwungen gewesen, neue Planungsideen zu entwickeln, die zum Ort passen und für die Investoren wirtschaftlich sind. Die bisherigen Planungen für ein Hotel, ein Hallenbad und ein Erweiterungsgebäude für die Oberstufe der benachbarten Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule sollten davon unberührt bleiben, so die Haltung der Gemeinde und der Projektentwickler.

Und so stellten eben jene Projektentwickler Melanie Morgenthaler und Thorsten Schütte dem Bauausschuss die Pläne für eine Bebauung mit fünf Wohnblöcken vor, die bis zu vier Geschosse plus Staffelgeschoss hoch sein sollen. Rund 264 Wohneinheiten sollen entstehen. Eine Tiefgarage soll insgesamt Platz für 255 Stellplätze bieten.

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Weil die Pläne komplex sind, sah sich der Bau- und Umweltausschuss nicht in der Lage, dem Rat eine Empfehlung hinsichtlich der notwendigen Änderungen des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans für die Gesamtfläche zu geben. Die Politiker verabredeten sich für die Ratssitzung am Donnerstag, 12. Mai, um dann die Entscheidungen zu den Planänderungen zu treffen.

In der Ratssitzung beantragte die CDU/FDP in Person von Markus Pieper, den entsprechenden Tagesordnungspunkt von der Tagesordnung zu nehmen. „Es wird höchste Zeit, aufgrund der Dringlichkeit der Planungen, der Investoren, umgehend eine Projektgruppe, eine Art Task Force, fraktions- und parteiübergreifend einzurichten“, schlug Pieper in der Ratssitzung vor. „Unser Vorschlag ist, zunächst einmal gar nicht weiter zu planen.“ Was die Projektentwickler vorgestellt hätten, sei sicher mit guten Absichten geschehen. „Aber es wird so nicht funktionieren, dass wir heute darüber abstimmen können“, sagte Pieper für die CDU/FDP-Fraktion.

Grüne: Deutlich zu schnell

Für die Grünen stimmte Uta Spräner dem Wunsch der CDU/FDP-Fraktion zu: „Uns ist das deutlich zu schnell gegangen. Uns fehlt neben einer intensiven Beratung innerhalb der Politik eine Bürgerbeteiligung.“ Dieses Projekt habe Ausmaße und Auswirkungen auf den Ort, die es gebieten, die Bürger mitzunehmen. In welcher Form, das könne ja in der Task Force besprochen werden.

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Zunächst erklärte Gereon Stierl, es habe bisher viele Informationen für die Politiker gegeben. Jetzt gehe es um einen Beschluss zur Einleitung von Planänderungsverfahren und nicht um Dimensionen und Inhalte des Projekts. Es gehe darum, den Investoren das Signal zu geben, dass die Nordkirchener Politik dieses Wohnbauprojekt „in welcher Form auch immer“ grundsätzlich umgesetzt sehen wolle.

CDU/FDP: Offene Fragen klären

Pieper machte nochmal deutlich, dass es um offene Fragen wie die Finanzierung des Schwimmbades gehe, um Infrastrukturfragen, um Vorschläge, das Projekt um einen Ärzte- und Medizinbereich zu erweitern.

„Wir haben das Interesse, einen breiten Konsens zu erzielen“, sagt Bürgermeister Dietmar Bergmann. Insofern könne die Verwaltung dem Wunsch der CDU/FDP folgen, in der Ratssitzung keine Beschluss zu fassen und den Tagesordnungspunkt abzusetzen.

So geschah es. Der Rat fasste keinen Beschluss. Jetzt ist die Task Force beziehungsweise Projektgruppe am Zuge, offene Fragen klären zu lassen. Fraktions- und parteiübergreifend und gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung.