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Nordkirchen sucht einen neuen Kantor: „Markt für Kirchenmusiker ist wie leergefegt“
Kantor
Seit dem 1. Januar ist die Stelle des Kantors in der Gemeinde St. Mauritius in Nordkirchen nun frei. Übergangslösungen sind schon gefunden, aber die Suche nach einem neuen Kantor ist schwer.
„Wir möchten natürlich jemanden mit guter Qualität, der neue Impulse in unsere Gemeinde bringt und vor allem mit Freude bei seiner Arbeit dabei ist“, sagt Pfarrer Gregor Wolters bestimmt. Denn zum Jahreswechsel verließ Tobias Leschke die Gemeinde St. Mauritius nach zweieinhalb Jahren als Kirchenmusiker. Jetzt ist er neuer Dekanatskirchenmusiker im Dekanat Märkisches Sauerland und dem Pastoralverbund Iserlohn. Doch ein Ersatz für ihn in Nordkirchen ist noch nicht gefunden.
Übergangslösungen gefunden
Die Gemeinde Nordkirchen hat insgesamt drei Kinderchöre. Alle davon leitete Tobias Leschke, zusätzlich dazu auch noch den Kirchenchor St. Mauritius. Damit all diese Chöre auch jetzt noch fortgeführt werden können, musste die Gemeinde St. Mauritius sich eine Lösung überlegen: „Wir haben mit allen Kräften nach Unterstützung gesucht und zum Glück Aushilfskräfte gefunden, die die Dienste übernehmen“, erklärt Gregor Wolters. Dadurch hofft er, dass es so gut wie keine Ausfälle von Chorproben et cetera geben wird. Die Chorlandschaft, die Tobias Leschke aufgebaut habe, solle schließlich auch weitergeführt werden. Auch die Orgelmusik soll in den Gottesdiensten nicht fehlen.
Bewerbungen laufen
Gleichzeitig bemühe sich die Gemeinde, die Stelle zeitnah zu besetzen, und hat sie weiterhin ausgeschrieben. Laut Pfarrer Gregor Wolters habe es auch schon Bewerbungen gegeben. Trotzdem sei die Suche alles andere als einfach. „Wie es aussieht, ist der Markt an Kirchenmusikern wie leer gefegt. Wir wollen natürlich jemanden einstellen, der auch zu uns passt“, so Wolters. Seine Vermutung: Wenn die Gemeinde in den Ostermessen einen neuen Kirchenmusiker habe, wäre alles „super toll gelaufen“. Bis dahin müssen alle mit den Übergangslösungen zufrieden sein.
Auf Anfrage berichtet Tobias Leschke, dass er sehr herzlich im Dekanat aufgenommen wurde: „Bei meinem Abschied aus Nordkirchen hat sich spontan ein Chor zusammengefunden, der ein Lied für mich einstudierte. Eine Zeile des Liedes war: ‚...Und auf jeden Abschied folgt ein herzlicher Empfang‘. So war es glücklicherweise dann auch“, schreibt Leschke in einer E-Mail an die Redaktion. der Abschied aus der Schlossgemeinde sei für ihn sehr bewegend gewesen. „Im Moment bin ich massiv in der Einarbeitungsphase, versuche die Verwaltungsprozesse zu durchblicken und mir mein Arbeitsfeld zu erschließen“, erklärt Leschke seine Arbeit. Und weiter: „Am 5. Januar gibt es auch schon das erste Konzert. Ich freue mich, dass einige Sänger aus Nordkirchen mitsingen.“
Ich liebe es, auch die unscheinbarsten Geschichten zum Leben zu erwecken – deswegen studiere ich Journalistik an der TU Dortmund und bin begeisterte Lokalreporterin, immer einer interessanten Geschichte auf der Spur.
