
© Mafried Kuliga
Nordkirchen in der Spitzengruppe bei der Teilnahme am Fahrrad-Klimatest
Fahrrad-Klimatest
Vier erfolglose Versuche gab es in den vergangenen Jahren, um Nordkirchen in die Auswertung des bundesweiten ADFC-Fahrrad-Klimatests zu bekommen. Dieses Jahr klappt es. Und wie.
Der bundesweite Fahrrad-Klimatest des ADFC soll helfen, herauszufinden, ob man sich in seiner Stadt oder Gemeinde auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und ob die Stadt oder Gemeinde in Zeiten von Corona das Fahrradfahren besonders fördert. Um in die Auswertung zu kommen, muss eine Mindestteilnehmerzahl erfüllt werden. Für Nordkirchen liegt diese Mindestteilnehmerzahl bei 50. Nordkirchen hat es NRW-weit sogar in die Spitzengruppe geschafft: Laut ADFC-Liste sind es in Nordkirchen 116 Menschen, die am Klimatest teilgenommen haben.
Damit liegt Nordkirchen bei einem Wert von 80 Teilnehmern pro 10.000 Einwohnern.
Einer, der sich besonders darüber freut, ist Manfried Kuliga, parteiloses Ratsmitglied in der Fraktion der Grünen, „Ein großartiges Ergebnis!“ Kuliga ist seit fast vierzig Jahren im ADFC. Er war früher in Städten wie Aachen und Witten engagiert. In diesem Jahr hat er zusammen mit Gleichgesinnten im Ort die Fragebogen mit 27 Fragen verteilt, die bis Ende November ausgefüllt werden mussten.
Viele Nordkirchener sehr aktiv
Kuliga kommentiert das starke Ergebnis Nordkirchens so: „Unser Ergebnis signalisiert ein starkes Interesse an den Bedingungen zum Radverkehr. Noch vor kurzem wurden beim Stadtradeln viele Bürger aus Nordkirchen sehr aktiv. Unser herzlicher Dank gilt allen, die sich dieser kleinen Mühe gestellt haben und mitgemacht haben: Online oder mit dem Papierfragebogen“.
Das Nordkirchener Ergebnis bezeichnet Kuliga als sensationell: Nordkirchen liege immerhin unter den besten fünf Prozent bei der Teilnahmequote in Nordrhein-Westfalen. „In ganz Nordrhein-Westfalen haben nur 16 Städte oder Gemeinden eine höhere Quote und die meisten, nämlich 385, liegen unter dem Nordkirchen Ergebnis.“
Ergebnisse und Auswertungen sollen vom ADFC ab März veröffentlich werden. Diese werden sicher nicht nur in den politischen Ausschüssen der Schloss Gemeinde und in der Verwaltung für anregende Diskussionen sorgen, damit das „Fahrradklima“ für Nordkirchen optimiert wird., meint Manfried Kuliga. „Und in ganz Deutschland.“ „Die großen Überschriften „Klimawende“ und „Mobilitätswende“ wären auf der lokalen Ebene in Handeln zu übersetzen, meint Kuliga: „In allen Ortsteilen von Nordkirchen wird deutlich mehr für den nicht motorisierten Verkehr zu tun sein als bisher.“
Der ADFC-Fahrradklima-Test wird alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und findet 2020 zum neunten Mal statt. In diesem Jahr ist das Interesse an der bundesweiten Umfrage so hoch wie nie zuvor.
Auch in der Region braucht Nordkirchen den Vergleich, was die Teilnehmerzahlen beim Fahrrad-Klimatest 2020 betrifft, nicht zu scheuen. Lüdinghausen erreichte 93 Teilnehmer pro 10.000 Einwohner. Selm liegt bei 73, Olfen bei 52, Werne bei 47 und Lünen bei 17.