Gesamtschulleiter zum Oberstufenerweiterungsbau „Plan B oder C für Standort im Hinterkopf“

Oberstufenerweiterungsbau: „Plan B oder C für Standort im Hinterkopf“
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Ulrich Vomhof, Leiter der Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule Nordkirchen, hat eigentlich Grund zur Freude: Der Zulauf an seiner Schule sei sehr gut, sagt er. Aber das sorgt auch für Probleme, denn die Nordkirchener Gesamtschule hat ein massives Platzproblem.

In der Sitzung des Ausschusses für Familie, Schule, Sport und Kultur schilderte der Schulleiter am Donnerstag, 17. August, wo der Schuh drückt, wo er am liebsten den Oberstufenanbau hätte und warum das geplante Hotelquartier nicht nur wegen des dort geplanten Oberstufengebäudes von Bedeutung für die Gesamtschule ist.

Weil es bei der Planung des Hotelquartiers mit den Bausteinen Hotel, Hallenbad, Oberstufenerweiterungsgebäude, Medizinzentrum, Wohnanlage und Kindertageseinrichtung nicht sichtbar voran geht, hatte die CDU/FDP-Fraktion jüngst den Antrag gestellt, die Verwaltung möge über „belastbare Alternativmodelle in Sachen ,Oberstufen-Campus‘“ nachdenken und sie aufzeigen“. Denkverbote dürfe es nicht geben, sagte CDU-Fraktionschef Markus Pieper. Also auch nicht, ob es einen anderen Standort geben könnte als den geplanten Platz im künftigen Hotelquartier zwischen der Straße Am Gorbach und der Schloßstraße. Die Raumnot und der Platzbedarf der Gesamtschule seien so groß, dass der Oberstufenerweiterungsbau planerisch aus dem Gesamtkonzept für das Hotel-Quartier heraus zu ziehen sei.

Die Gesamtschule Nordkirchen - hier die Sporthalle - muss derzeit Sportunterricht kürzen.
Die Gesamtschule Nordkirchen - hier die Sporthalle - muss derzeit Sportunterricht kürzen. © Arndt Brede

In der Schulausschusssitzung am Donnerstag positionierte sich Gesamtschulleiter Ulrich Vomhof zum Standort des dringend benötigten Oberstufenerweiterungsgebäudes. „Wir sind sehr zufrieden mit den Plänen und es ist ja auch abgemacht, dass ein neues Oberstufengebäude entstehen soll“, sagt Vomhof. „Das würde uns extrem weiterhelfen und schafft Raumkapazitäten im Bestand, den wir als Differenzierungsräume zum Beispiel nutzen könnten.“ Inklusion habe massiven Raumbedarf. Die Integration von Flüchtlingskindern benötige Räume, die zur Verfügung stehen müssen, um den Deutschunterricht zu organisieren, sagt Vomhof. Also sei der Oberstufenerweiterungsbau dringend erforderlich.

„Aus unserer Sicht wäre eine Realisierung des Erweiterungsbaus auf dem Campus wünschenswert.“ Also am geplanten Standort im Hotelquartier, nur wenige Meter vom eigentlichen Schulgebäude entfernt. „Das hätte viele Vorteile für uns. Wir hätten die Oberstufe in einem Gebäude; es wäre schulnah; es wäre keine Straße dazwischen. Das wäre nach wie vor unsere erste Priorität.“ Politik und Verwaltung gab Ulrich Vomhof aber auch auf den Weg: „Ich kann nicht abschätzen, wie realistisch die Umsetzung ist. Das scheint im Moment ja etwas schwierig zu sein.“ Er finde es wichtig, als Schule die Priorität deutlich zu machen. „Nichtsdestotrotz möchte ich aber auch deutlich sagen: Wir wären alle klug beraten, zumindest einen Plan B oder Plan C zumindest im Hinterkopf zu haben. So dass, wenn man zu der Erkenntnis kommt, dass es unrealistisch ist, was man sich vorgestellt hat, man nicht wieder ganz von vorn anfangen muss, sondern dass man dann vielleicht eine Idee hat, was dann vielleicht nicht die beste Lösung, aber die zweit- oder drittbeste Lösung wäre.“

Blick aus Richtung des künftigen Hotel-Quartiers zur Gesamtschule. Der Oberstufenerweiterungsbau wäre aus Sicht der Schule im Quartier am besten platziert.
Blick aus Richtung des künftigen Hotel-Quartiers zur Gesamtschule. Der Oberstufenerweiterungsbau wäre aus Sicht der Schule im Quartier am besten platziert. © Arndt Brede

Hoffen auf Schwimmbad

Der Schuh drückt die Gesamtschule Nordkirchen aber auch noch an anderer Stelle: „Was uns nach wie vor ein wenig schmerzt, ist die Situation der Sporthallen“, erklärt der Schulleiter. „Wir haben ja die Zweifach-Sporthalle und die Einfach-Sporthalle dazu bekommen. Wir hoffen aber, dass es mal ein Schwimmbad in Nordkirchen geben wird. Das hätte den großen Vorteil, dass wir dann einen Teil der Sportstunden in das Schwimmbad verlagern könnten und dann genug Hallenkapazitäten im Bestand hätten.“ Derzeit sei die Lage so: „Im Moment müssen wir tatsächlich im Sportbetrieb kürzen, weil wir die Hallen ja nicht allein nutzen. Da ist die Grundschule noch mit ein paar Stunden drin. Deshalb hoffen wir sehr, dass unter Umständen ein Schwimmbad irgendwann mal entsteht und entsprechende Entlastung bietet.“

Die Gesamtschule biete Sport als viertes Abiturfach in der Oberstufe an. „Das ist auch für Auswärtige interessant, unsere Schule zu wählen. Da schaut die Bezirksregierung schon genau hin, dass man da den Sportunterricht nicht kürzt. Da müssen wir entsprechend argumentieren, warum das so ist.“ Es wäre schade, wenn die Gesamtschule diesen Bonus - nämlich Sport im Abitur anzubieten - perspektivisch verlieren würde, „weil wir nicht genug Sportkapazitäten haben“.

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