Eine Rechtsanwaltskanzlei möchte einen Bebauungsplan mit einer Veränderungssperre für das geplante Windrad in Nordkirchen. Es soll statt 200 Meter nur 140 Meter hoch werden.

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Gerät die Planung der Windkraftanlage in Nordkirchen ins Stocken?

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In Nordkirchen soll eine Windkraftanlage in der Bauerschaft Piekenbrock gebaut werden. Dieses Projekt könnte jetzt ins Stocken geraten, Grund dafür ist ein Schreiben einer Anwaltskanzlei.

Nordkirchen

, 24.02.2022, 08:21 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Sinne des Klimaschutzkonzeptes der Gemeinde Nordkirchen soll eine Windkraftanlage in der Bauerschaft Piekenbrock gebaut werden. Das brandenburgische Unternehmen Enertrag hatte erst vor, sogar zwei der Anlagen zu bauen, mittlerweile geht es nur noch um eine.

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Bereits im Oktober 2021 hatte der Ausschuss für Bauen und Planung den Beschlussvorschlag einstimmig verabschiedet, dass die Gemeinde ihr Einvernehmen erteilt. Die weiterhin geplante Anlage liegt in einem regionalplanerisch ausgewiesenen Windvorranggebiet. Doch die Pläne für die Errichtung der Windkraftanlage könnten jetzt enorm gestört werden. Das wurde in der Sitzung des Ausschusses für Klima, Umwelt und gemeindliche Entwicklung am 17. Februar von Bürgermeister Dietmar Bergmann deutlich gemacht.

Anwaltskanzlei fordert eine Höhenbegrenzung von 140 Metern

Das von der Firma Enertrag geplante Windrad soll eine Höhe von 200 Metern haben. Das Genehmigungsverfahren für die Anlage läuft allerdings noch. Die Gemeinde Nordkirchen erreichte jetzt aber ein Schreiben einer Anwaltskanzlei. Darin fordern die Anwälte laut Dietmar Bergmann, dass die Gemeinde einen Bebauungsplan aufstellt, mit einer Höhenbegrenzung von 140 Metern.

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Außerdem wird eine Veränderungssperre gefordert. Eine Veränderungssperre ist ein Instrument der Bauleitplanung. Mit dem Erlass einer Veränderungssperre kann die Gemeinde während des Zeitraums der Aufstellung eines Bebauungsplans die Errichtung von baulichen Anlagen, die den Vorgaben des künftigen Bebauungsplans entgegenstehen würden, verhindern. „Einfach ausgedrückt, die Windkraftanlage soll somit verhindert werden“, so Dietmar Bergmann im Gespräch mit der Redaktion.

Gemeinde möchte keine Veränderungssperre

Die Gemeinde Nordkirchen ist aber weiterhin dabei, potentielle Flächen zu ermitteln. Es gibt mehrere Vorrangflächen, „dieser Standort gehört eben dazu“, so Bergmann. Die Gemeinde möchte keinen Bebauungsplan mit einer Veränderungssperre aufstellen. Das machte Dietmar Bergmann im Gespräch mit der Redaktion deutlich.

Man werde jetzt einen Gesamtplan erstellen, wo man sich Windenergie vorstellen kann. Wo das möglich ist, liegt aber auch an den Eigentümern der Flächen. Auch das stellte Dietmar Bergmann klar.

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Die geplante Anlage soll östlich des Golfplatzes und der Kreisstraße 2 in Piekenbrock entstehen. Seit vielen Jahren wurde in Nordkirchen über den Bau von Windrädern diskutiert. Immer wieder gab es Gegenstimmen. Zu Ende des Jahres 2021 hat die Gemeinde ein Klimaschutzkonzept verabschiedet, in dem das Thema Windkraft Berücksichtigung findet.