Friedhof in Südkirchen ist nicht in bestem Zustand

Beschwerden

Mit Unkraut bewachsene Wege, Grasschnitt weht auf die Gräber und Mülleimer quellen über – der Friedhof Südkirchen sei zurzeit in einem schlechten Zustand, berichteten uns mehrere Friedhofsbesucher. Ein Rundgang unserer Reporterin bestätigte die Vorwürfe teilweise – und auch der Bürgermeister ist nicht zufrieden.

SÜDKIRCHEN

, 04.09.2017, 15:31 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Wir stehen nicht alleine da mit unserer Meinung“, sagt die 78-jährige Josefine Köster. Als regelmäßige Friedhofbesucherin habe sie mit vielen anderen vor Ort Rücksprache gehalten.

Auch der Besuch der Ruhr Nachrichten auf dem Südkirchener Friedhof bestätigt teilweise das, was viele zurzeit anprangern: Geschnittener Rasen bleibt als Mulch liegen, die Metallkörbe für Müll waren teils voll, aber nicht übervoll, und auch Unkraut war zu sehen, das in den geschotterten Wegen wächst.

Bürgermeister: "Nicht zufriedenstellend"

„Die Friedhofspflege ist für uns nicht zufriedenstellend“, bestätigt auch Bürgermeister Dietmar Bergmann auf RN-Anfrage. Dieses Thema soll in Kürze im Rat besprochen werden. Bergmann räumt ein, dass die Situation gerade in den Sommermonaten schwierig sei. Aufgrund der warmen Witterung und des Regens komme es verstärkt zu Unkrautwuchs. Vernichtungsmittel sollen dafür nicht zum Einsatz kommen und auch das Aufharken sei keine Lösung, denn dann seien die geschotterten und verdichteten Wege nicht mehr standfest.

Aktuell hat die Kommune auf dem Südkirchener Friedhof Unkrautvernichtung mit Heißwasser getestet. Man plane, das entsprechende Fahrzeug anzuschaffen. „Die Anschaffungskosten belaufen sich auf 40.000 bis 50.000 Euro“, sagt Bergmann.

Bergmann: An Friedhofspflege wird nicht gespart

Dass der Rasenschnitt als Mulch liegen bleibt, sei durchaus gewünscht. Allerdings nur auf gewissen großen Flächen und nicht auf den Flächen zwischen den Gräbern. „Ich verstehe die Bürger, das ist auch für uns unbefriedigend“, so Bergmann. Auch die Mülleimer würden regelmäßig kontrolliert und geleert. Mindestens einmal die Woche und zusätzlich bei Bedarf, sagt Bergmann.

Dass auf Kosten der Friedhofspflege gespart werde, das konnte Bergmann so nicht bestätigen. Die Friedhofsgebühren seien per Gesetz kostendeckend zu führen – ergo müssen alle Kosten auf die Gebühren umgelegt werden.

Bei drei Kommunen seien die Gebühren bereits höher, als anderswo, denn statt einer seien drei Trauerhallen zu unterhalten (Nordkirchen, Südkirchen und Capelle) und bei drei Friedhöfen kämen außerdem zusätzliche Zeit- und Fahrtkosten hinzu. Die Kosten sollen laut Bergmann in jedem Fall in einem vernünftigen Verhältnis bleiben.

„Es ist teuer genug, da kann man doch wenigstens verlangen, dass es um die Gräber herum ordentlich aussieht“, sagt Friedhofsbesucherin Josefine Köster, die regelmäßig dort zwei Gräber von Familienangehörigen pflegt.

Die Friedhofsgebühren laut Satzung der Gemeinde
Für die Bereitstellung eines Reihengrabes und den Erwerb des Nutzungsrechtes an einer Wahlgrabstätte werden Grabstättengebühren erhoben.
Das Nutzungs- beziehungsweise Ruherecht beträgt in jedem Bestattungsfall 30 Jahre.
Die Grabstättengebühr beträgt für
- eine Grabstelle eines Wahlgrabes 1702,57 Euro
- eine Grabstelle eines Urnenwahlgrabes 697,43 Euro
- das Reihengrab 1388,94 Euro
- das Urnenreihengrab 615,75 Euro
- das Kindergrab 779,10 Euro
- das anonyme / halbanonyme Reihengrab 1493,48 Euro
- das anonyme / halbanonyme Urnenreihengrab 642,98 Euro
Der Wiedererwerb des Nutzungsrechtes ist möglich.