Laut Kämmerer Bernd Tönning hat die Gemeinde Nordkirchen Immobilien für die Unterbringung von Flüchtlingen gekauft, weil die gemeindeeigenen Unterkünfte - wie die in Capelle - voll belegt sind.

Laut Kämmerer Bernd Tönning hat die Gemeinde Nordkirchen Immobilien für die Unterbringung von Flüchtlingen gekauft, weil die gemeindeeigenen Unterkünfte - wie die in Capelle - voll belegt sind. © Brede/Gemeinde Nordkirchen

Flüchtlingsunterkünfte: Gemeinde Nordkirchen zu Millionen-Investition gezwungen

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Die Unterkünfte für Flüchtlinge auf dem Gebiet der Gemeinde Nordkirchen sind voll. Weitere Flüchtlinge werden kommen. Die Gemeinde Nordkirchen handelt.

Nordkirchen

, 02.09.2022, 07:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Unterkünfte für Flüchtlinge sind restlos belegt. Und weitere Zuweisungen von Menschen, die aus ihren Heimatländern vor Krieg, Gewalt und/oder Verfolgung geflohen sind und bei uns Schutz suchen, stehen an. Bei der Suche nach Lösungen für das Raumproblem, setzt die Gemeinde Nordkirchen unter anderem auf den Kauf von Immobilien.

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In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag, 30. August, erläuterte Kämmerer Bernd Tönning, wie die Gemeinde vorzugehen gedenkt: „Bei der Unterbringung von Flüchtlingen ist es dringend geboten und notwendig, weitere Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung zu stellen.“ Die Gemeinde sei auf der Suche gewesen und habe einige Angebote zum Kauf von Immobilien bekommen. „Das müssen wir jetzt machen, weil die Zuweisungen ab September anstehen.“ Konkret: Die Zuweisungen von mindestens 25 weiteren Personen stehen kurz bevor.

Finanzieller Handlungsspielraum

Auch sei zum bevorstehenden Winter mit weiteren Flüchtlingen aus der Ukraine zu rechnen. Da alle bestehenden Unterkünfte voll belegt seien, bestehe hier dringender Handlungsbedarf, heißt es von der Verwaltung. Es sei daher ein finanzieller Handlungsspielraum zu schaffen, um zusätzliche Unterkünfte anzukaufen, anzumieten oder Übergangslösungen zu schaffen.

Rund 860.000 Euro sind das bisher. Aber: „Wir haben jetzt aktuell die Möglichkeit, eine weitere Immobilie zu erwerben, die aus unserer Sicht geeignet ist, weitere Flüchtlinge unterzubringen“, berichtet Nordkirchens Bürgermeister Dietmar Bergmann. 250.000 Euro zusätzlich sind aufzubringen für den Erwerb dieser Immobilie für Flüchtlinge, teilte der Bürgermeister in der Ausschusssitzung mit.

Somit gibt die Gemeinde Nordkirchen nochmal insgesamt 1.110.000 Euro aus, um den dringendsten Notwendigkeiten gerecht zu werden. Und jetzt kommt das große Aber: Bei all den Bemühungen, Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen, werden die aktuellen Käufe „voraussichtlich nicht ausreichen“, prognostiziert der Kämmerer.

„Wir sind ja permanent auf der Suche nach Immobilien, die wir versuchen, anzumieten oder zu kaufen.“ Nicht nur für Ukraine-Flüchtlinge, sondern unter anderem auch für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive. „Wir werden uns auch weiterhin mit diesem Thema beschäftigen müssen.“ Dieses Anliegen werde sicher auch ein Thema des nächsten Haushalts sein.

Die Auszahlungen für den Kauf der Immobilien für die Unterbringung von Flüchtlingen sind Teil des Nachtragshaushalts, mit dem die Gemeinde die Finanzierung sichert.