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Erfolgreicher erster Impftag der Hausärzte in Nordkirchen
Corona-Virus
Biontech im Minutentakt: Drei Nordkirchener Arztpraxen haben am Mittwoch (14. April) mit den Impfungen ihrer Patienten begonnen. Die enge Zusammenarbeit mit der Verwaltung war ein Vorteil.
Die Arztpraxen von Dr. Matthias Homann und Dr. Ferdinand Kortmann sowie das Praxiszentrum am Kirchplatz (Dres. Gabriele und Martin Etzold) haben am Mittwoch (14. April) ihre ersten Patienten gegen Corona geimpft. Insgesamt standen 180 Impfdosen von Biontech/Pfizer zur Verfügung. Die Turnhalle der Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule war zu diesem Zweck in ein Impfzentrum verwandelt worden.
Damit die Impfungen reibungslos über die Bühne gehen konnten, hatten die Arztpraxen zunächst Listen der Patienten erstellt, die für die Maßnahme in Frage kamen. „Dabei haben sich die Ärzte an den Vorgaben des Landes zu den jeweiligen Risikogruppen orientiert“, erläutert Bernd Tönning, Fachbereichsleiter für Zentrale Dienste und Finanzen bei der Gemeindeverwaltung. „Diese Personen sollten dann zur Terminvergabe angerufen werden.“

Jede Arztpraxis hatte ihren eigenen „Wartebereich" in der Turnhalle der JCS-Gesamtschule. © Claeßen
Allerdings sei für keine der Praxen dieser Aufwand zu leisten gewesen, weshalb die Listen an die Verwaltung weitergegeben wurden. „Vier Mitarbeiterinnen haben dann an drei Tagen die Telefonate geführt“, so Bernd Tönning. Dabei sei es durchaus oft vorgekommen, dass man am Telefon Patienten hatte, die bereits in einem Impfzentrum ihr Vakzin erhalten hatten. „Da aus Datenschutzgründen hier kein Abgleich stattfindet, konnte man die vorher nicht aussortieren.“ Am Ende wären es wohl mehr als 250 Anrufe gewesen, um die 180 Termine vergeben zu können.
Anmeldung am Schalter, Warten in der Halle
Am Mittwoch zeigte sich dann allerdings, dass sich dieser Aufwand gelohnt hatte: „Es gibt kein Gedrängel, bisher hat auch niemand seinen Termin verpasst“, zog Bernd Tönning am Nachmittag ein positives erstes Fazit. Im Foyer der Turnhalle saß der Fachbereichsleiter mit einem Kollegen und einer Kollegin an drei „Schaltern“, die den jeweiligen Praxen zugeordnet waren. Die Patienten konnten sich dort anmelden und anschließend im passenden Wartebereich in der Turnhalle Platz nehmen.
Lange warten mussten sie dort nicht, die Taktung war zwar eng, doch die Impfungen liefen planmäßig. Das lag auch an der Hilfe zweier Praxis-Mitarbeiter, die den tiefgekühlten Impfstoff nach der Anlieferung vorbereiteten: Das Vakzin musste nach dem Auftauen auf die Spritzen aufgezogen und anschließend den jeweiligen Ärzten zur Verfügung gestellt werden.
Innerhalb eines Tages sollten sämtliche Dosen verimpft werden. Bernd Tönning rechnet damit, dass es kommende Woche weitergeht: „Die Praxen erhalten dann neuen Impfstoff. Sobald sie wissen, wie viele Dosen das sind, können sie die Listen aktualisieren.“ Nach der erfolgreichen Premiere am Mittwoch können jedoch alle Beteiligten gelassen auf die nächste Kampagne schauen.
Journalist, Vater, Ehemann. Möglicherweise sogar in dieser Reihenfolge. Eigentlich Chefreporter für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen. Trotzdem behält er auch gerne das Geschehen hinter den jeweiligen Ortsausgangsschildern im Blick - falls der Wahnsinn doch mal um sich greifen sollte.
