Rudolf Wismann ist total enttäuscht, dass sich mitten im Ort auf seinem früheren Grundstück nichts bewegt. © Thomas Aschwer

Schloßstraße

Ehemaliger Hausbesitzer ist sauer: Stillstand statt Inklusionsprojekt

Seit Jahren ärgert sich Rudolf Wismann über die Freifläche mitten im Ort. Jetzt will er nicht länger stillhalten. Angesichts des langen Wartens auf den Baustart hat er eine klare Forderung.

Nordkirchen

, 17.07.2021 / Lesedauer: 3 min

Fast fünf Jahre ist es her, dass der Gemeinderat dem Entwurf von Investor und Architekt Thomas Buhl für die Bebauung des Geländes von Haus Westermann und Haus Wismann zugestimmt hat. Überschaubar ist, was seitdem passiert ist.

Erst vor wenigen Wochen hat der Gemeinderat deshalb den Druck deutlich erhöht. Auf der Abrissstelle von Haus Westermann soll sich nach langer Vorlaufzeit mehr tun. Dabei drängt vor allem die UWG auf eine Rückabwicklung des Kaufvertrages.

Absolut unzufrieden mit der Situation ist auch Rudolf Wismann. In einem Gespräch mit unserer Redaktion ruft er die Bürger dazu auf, „endlich aufzuwachen“. Sie sollten „genau hinsehen, was in ihrem Ort passiert.“ Was meint der 66-Jährige damit, der in Koblenz aufgewachsen ist, aber „besonders tolle Kindheitserfahrungen in Nordkirchen gemacht hat?“ Wismann blickt einige Jahre zurück.

Wismann sagte anderen Interessenten ganz bewusst ab

„Im Jahr 2013 übernahm ich die Betreuung meiner Tante, deren Verbleib in ihrem Elternhaus (Haus Wismann / Schloßstraße 7 ) aufgrund einer Erkrankung nicht mehr möglich war. Schon sehr bald danach baten Bürgermeister Dietmar Bergmann und Bauamtsleiter Josef Klaas um einen Gesprächstermin, in dem sie den Kaufwunsch zum Erwerb der Liegenschaft unterbreiteten.

Es gab auch andere Kaufinteressenten an der Liegenschaft, aber die Erläuterungen und visionären Darlegungen einer nahzeitigen Nutzung oder Eingliederung der Liegenschaft in ein weiteres Inklusionsprojekt innerhalb der Gemeinde gab den Ausschlag, Haus Wismann der Gemeinde zu verkaufen.“ Der Verkauf im Jahr 2014 sei auch vor dem Hintergrund erfolgt, dass seine Frau und er selbst nicht nach Nordkirchen ziehen wollten.

Der Kontakt zur Schlossgemeinde riss aber mit der Veräußerung nicht ab. Durchschnittlich alle zwei Wochen kommt Rudolf Wismann nach Nordkirchen, um seine Tante im Altenheim zu besuchten. „Den Bereich rund um Schloßstraße 7 meide ich aber“, sagt Wismann. Er wolle seiner Tante nicht die Fläche von Haus Westermann und auch nicht den Schuttberg auf ihrem früheren Grundstück zeigen. Ganz besonders ärgert sich Wismann darüber, dass so viele Jahre nach dem Verkauf nichts passiert ist.

Ihn wundert es gleichzeitig, dass „keine Gruppen in Nordkirchen aktiv sind, die sich gegen die Verschandelung des Dorfes (riesiger Schutthaufen) wehren. Wo ist die ästhetische Bürgerschaft, die sich das nicht gefallen lässt“, fragt ein sichtlich enttäuschter Wismann. Er hat mittlerweile einige Zweifel, dass auf der Fläche von Schloßstraße 7 überhaupt ein inklusives Projekt entsteht. „Einen Gesprächstermin hätte ich für die beiden Herren heutzutage nicht mehr frei.“

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