Außerhalb des Schulgeländes im Hotelquartier? Oder doch auf dem Schulgelände als Aufstockung oder Erweiterungsbau? Wo genau das geplante Oberstufengebäude der Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule entstehen soll, ist auch nach dem Beschluss des Rates in der Sitzung am Donnerstag (14. Dezember) nicht abschließend geklärt. Nach der Vorstellung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie eine Woche zuvor sind nun insgesamt drei Modelle mit fünf möglichen Standorten im Gespräch.
Im Mai 2023 hatte der Rat auf Antrag der CDU-/FDP-Fraktion beschlossen, über die weitere Planung des Oberstufenbaus unabhängig vom Fortgang des Hotelquartier-Projekts zu entscheiden. Drei der insgesamt neun geprüften Standorte auf dem und in der Umgebung des Schulgeländes wurden wie berichtet in der Standortanalyse am besten bewertet. Diese sollen nun bis März 2024 auf ihre Vereinbarkeit mit der bisherigen Statik geprüft werden, zudem soll eine Kostenplanung stattfinden. Die CDU hatte in der Ausschusssitzung zudem darauf gedrängt, auch ein mögliches Mietmodell in Zusammenarbeit mit Investor Ludger Kappenberg aus finanziellen Gründen prüfen zu lassen. „Für uns ist wichtig, dass wir eine möglichst schnelle Lösung finden“, betonte der Fraktionsvorsitzende Markus Pieper.
Solitärbau als neue Variante
Kurzfristig brachte die CDU-/FDP-Fraktion dann noch ein drittes Modell ins Spiel, das bis dahin nicht auf der Beschlussvorlage aufgetaucht war. Im Bereich hinter der bisherigen Turnhalle könnte man sich demnach einen Solitärbau, also ein alleinstehendes Gebäude auf einer Gemeindefläche vorstellen. „Dort gäbe es Zuwege und Parkplatzmöglichkeiten“, machte Pieper deutlich. Beim Bauen im Bestand, das die Machbarkeitsstudie favorisiert, vermutet die CDU neben der Lärmbelästigung und möglichen bautechnischen Schwierigkeiten auch eine erhöhte Kostenentwicklung. Mit dem Solitärbau könnte auch der im Rahmen des Hotelquartiers favorisierte Campusgedanke weiterverfolgt werden.
„Wir werden schauen, ob das denkbar oder möglich ist“, kündigte Bürgermeister Dietmar Bergmann an, das Modell wurde zur Prüfung in die Beschlussvorlage aufgenommen. Gereon Stierl (SPD) meinte, dass seine Fraktion nichts gegen eine Untersuchung dieses Modells habe. Allerdings machte er deutlich: „Wir wollen uns vor allem auch auf die Auffassung der Schule stützen. Ein Bau auf dem Schulgelände ist gerade wegen der Flexibilität eine gute Idee.“ Schulleiter Ulrich Vomhof hatte die Möglichkeit aufgezeigt, auch andere Stufen in die zwölf neuen Räume, die entstehen sollen, einziehen zu lassen und so mögliche Synenergieeffekte zu schaffen. Beim Solitärbau befürchtet Stierl dem gegenüber einen vermehrten Raumbedarf.

Standorte nicht gleich beliebt
Ulrich Stüeken (Grüne) betonte in Anlehnung an die in der Machbarkeitsstudie gewählten Zahlen der Standorte: „Unsere Herzen schlagen klar für 8 und 9, diese sind ökologisch und klimatechnisch am besten.“ Standort 5 erfordert einen Rückbau des bisherigen Hausmeisterhauses und wurde auch von den anderen Fraktionen nicht bevorzugt. Christian Lübbert (UWG) sprach sich eher für Variante 9, eine Lösung mit An- und Erweiterungsbau im nördlichen Schulgebäude, aus. Die anderen Modelle müssten aber aus seiner Sicht untersucht werden.
Petra Schröer (SPD) stellte zudem die Frage, ob ein Solitärbau nahe der Turnhalle für die Schule wirklich sinnvoll ist. „Außerdem wäre dann in der Zukundt keine Erweiterung der Turnhalle möglich“, gab sie zu bedenken. Die Verwaltung will auf jeden Fall alle Varianten untersuchen lassen, also auch die eher skeptisch betrachtete Variante 5 mit Rückbau des Hausmeisterhauses. „Das ist auch nicht unser Favorit“, machte Kämmerer Bernd Tönning allerdings deutlich.
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