
© Jura Weitzel
Begeistert von der Gemeinschaft: Manfred Kappert liebt den Sport
40 Jahre Kursleiter
Manfred Kappert genießt es, mit anderen zu trainieren. Der langjährige VHS-Kursleiter ist auch mit 76 Jahren jede Woche in der Halle. Fast alle in seinem Umfeld freuen sich sehr darüber.
Viele Begleiter freuen sich, dass Manfred Kappert auch mit 76 Jahren noch nicht ans Aufhören denkt. Aber zu Hause sorgt das sportliche Engagement des Nordkircheners nicht nur für Begeisterung: „Zum Leidwesen meiner Frau verbringe ich immer noch viel Zeit in der Sporthalle.“ Seit nunmehr 40 Jahren ist er Kursleiter bei der Volkshochschule und bietet Gymnastik und Hallenspiele für Männer ab 40 Jahren an. Zum Dank erhielt er jetzt von VHS-Leiterin Andrea Bauhus ein Präsent.
„Keule“ als besonderes Aufwärmspiel
Im Laufe der Jahre gab es insgesamt 188 Mitglieder in den Gruppen am Montagabend. Immer wieder kommen neue Mitglieder dazu, einige sind aber auch schon seit über 30 Jahren unter Manfred Kapperts Leitung sportlich aktiv. Dazu zählt der 79-jährige Johannes Pott, der nur positive Worte über den Kursleiter findet: „Er macht hervorragende Gymnastik und lässt sich immer was Neues einfallen. Dazu kommen sehr viele Spiele wie Fußball, Basketball oder Keule.“ Das Keulenspiel, bei dem die Männer einen kleinen Ball mit roten und grünen, keulenförmigen Schlägern auf Matten schießen, ist eher ungewöhnlich. Auch an diesem Abend geht es dabei zur Sache, die Sportler schlagen den Ball mit Wucht durch die Halle, auch Manfred Kappert ist mit Eifer bei der Sache, das läuft nicht ohne Körperkontakt ab.

Mit viel Engagement gehen die Teilnehmer in dem wöchentlichen Sportkurs zu Werke. © Jura Weitzel
Das Gemeinschaftsgefühl ist sehr ausgeprägt, einige Freundschaften seien im Laufe der Jahre entstanden. Jahresabschlussfeste mit den Frauen, ein gemeinsames Fußballturnier auf dem Sportplatz und ein jährliches gemeinsames Wochenende in der LSB-Sportschule in Hachen trugen dazu bei.
Kursleiter begeistert die Gemeinschaft
Auch nach vier Jahrzehnten begeistert Manfred Kappert weiterhin die verbindende Wirkung des Sports. „Ob Arzt oder Arbeiter, auch bei Altersunterschieden, man findet sich in der Sporthalle auf einer Ebene. Hier wird kein großer Unterschied gemacht“, betont der Übungsleiter. Am meisten Spaß macht ihm die Konstellation in den drei Gruppen mit rund 40 Teilnehmern. „Die Leute kommen durch die Bank gerne“, stellt er fest. Ältere Teilnehmer, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr sportlich mitwirken können, kämen immer wieder vorbei. Zudem treffen sich viele im Sommer zum Erwerb des Sportabzeichens, Radfahren oder Fußball.
Kursteilnehmer Karl Schnittker freut sich über den von Manfred Kappert vorgelebten Ehrgeiz: „Er schafft es immer, mich an die Grenzen meiner körperlichen Belastbarkeit zu bringen.“ Jochen Deutschmann stellt fest: „Er bringt Kreativität und Disziplin mit, vermittelt einfach die Freude am Sport.“

Viele Kursteilnehmer waren bei der Ehrung von Manfred Kappert anwesend. © Jura Weitzel
Manchmal muss der erfahrene Kursleiter auch dazwischengehen. „Er achtet sehr auf die Fairness, wenn zu polterig gespielt wird“, berichtet Hubert Kersting. Auch Manfred Kappert selbst schont sich nicht, beim Basketball hat er sich erst vor zwei Monaten den Finger gebrochen.
Ende noch nicht abzusehen
Damit nicht genug: Der Rentner nimmt im Sommer die Sportabzeichen in Nordkirchen ab, hat dort vor kurzem erst die Leitung abgegeben. Außerdem betreut er als Übungsleiter beim PSV Bork eine Herzsportgruppe. Wenn er mal nicht andere Sportler anleitet, genießt er es, Tennis bei RW Nordkirchen zu spielen. „Das ist wichtig für mich, da bin ich mal nicht gefragt“, meint der 76-Jährige.

VHS-Leiterin Andrea Bauhus bedankte sich bei dem langjährigen Kursleiter. © Jura Weitzel
Der 55-fache Absolvent der Sportabzeichenprüfung fühlt sich noch fit, deswegen muss seine Ehefrau weiter einige Stunden in der Woche ohne Manfred auskommen. „Zurzeit bin ich noch nicht bereit, die Aufgaben abzugeben. Mir macht es einfach immer wieder Spaß, mit anderen Menschen zu trainieren. Aber alles hat Grenzen“, meint der Sportler zu seiner Leidenschaft. In zehn Jahren sieht er sich nicht mehr regelmäßig in der Halle. Deshalb halte er schon nach einem möglichen Nachfolger Ausschau.
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