Baugebiet Rosenstraße-Nord in Nordkirchen Gemeinde hat erst wenige Grundstücke verkauft

Baugebiet Rosenstraße-Nord: Gemeinde hat erst wenige Grundstücke verkauft
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Mehrfach gab es bauliche Verzögerungen beim Baugebiet Rosenstraße-Nord in Nordkirchen. Doch der Zeitpunkt für die Erschließung (soll in diesem Jahr abgeschlossen sein, ursprünglich sollte schon Anfang 2022 mit dem Bau begonnen werden) ist nicht die einzige Verschiebung, über die Verwaltung und Politik im Haupt- und Finanzausschuss sprachen.

Denn bereits im Haushaltszwischenbericht durch Kämmerer Bernd Tönning wurde deutlich: Der Verkauf der Grundstücke, die der Gemeinde gehören, stockt. Dafür gibt es Gründe: Kredite sind teurer, die Baukosten höher, als es sich viele Bewerber zunächst vorgestellt hatten.

Auf der vor vier bis fünf Jahren erstellten Interessentenliste fanden sich 180 Bewerber für die 31 Grundstücke, die der Gemeinde gehören (rund 40 gehören der Kirchengemeinde St. Mauritius). „Es ist nicht selten der Fall, dass nach einer ersten Kosteneinschätzung und einem Gespräch mit der Bank die Grundstücke zurückgegeben werden“, berichtete Manuel Lachmann, Fachbereichsleiter für Bauen, Planung und Umwelt. Für eine erste Rückmeldung gewährt die Gemeinde den Interessenten zunächst sechs Wochen Zeit, danach kann es zu weiteren im Gespräch vereinbarten Fristen kommen.

Noch 60 Bewerber auf der Liste

Konkret sind bis jetzt acht Grundstücke von der Gemeinde verkauft worden, das entspricht also rund einem Viertel der angebotenen Häuser. „Wir haben noch über 60 Bewerber auf der Liste“, zeigte sich Manuel Lachmann zuversichtlich, die Häuser mit Verzögerung verkaufen zu können.

Wenn das bei den verbleibenden Bewerbern nicht gelingen sollte, deutete Bürgermeister Dietmar Bergmann an, einen weiteren Aufruf starten zu wollen. Vorerst führen die nicht verkauften Grundstücke im Vergleich zum Haushaltsplan 2023 zu einer Verschlechterung des Ergebnisses von fast einer Million Euro, das zeigt die finanzielle Bedeutung des Grundstücksverkaufs für die Gemeinde.

Spezielles Punktesystem

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Mit dem Neubaugebiet Rosenstraße-Nord möchte die Gemeinde Nordkirchen vor allem Nordkichener Familien die Möglichkeit geben, sich eine eigene Immobilie anzuschaffen. Mit dem Gebiet und weiteren Neubaugebieten (Capeller Straße und Wohr) will die Schlossgemeinde den angespannten Wohnungsmarkt entzerren. Nicht aber um jeden Preis. Erstens gibt es zum Beispiel im Baugebiet Rosenstraße-Nord ein spezielles Punktesystem, nach dem die Grundstücke vergeben werden.

Zweitens gibt es stringente Vorgaben für die Bauherren, dem Klimaschutz Rechnung zu tragen: keine Steinwüsten in den Vorgärten; Photovoltaik realisieren und Erdwärmepumpen einbauen. Doch zunächst muss die Gemeinde die entsprechenden Käufer trotz schwieriger Voraussetzungen auf dem Markt finden.