
© Arndt Brede
Bau der Rampe: Bahnhof Capelle ist auf dem Weg, barrierefrei zu werden
Bahnhof Capelle
Jahrelang drehten sich viele Diskussion um die mangelnde Barrierefreiheit des Bahnhofs Capelle. Den Worten folgen jetzt Taten.
Rollstuhlfahrer, Menschen mit körperlichen Einschränkungen: Ihnen allen ist der Zutritt zu den Bahngleisen am Bahnhof Capelle verwehrt. Und nicht nur, weil die Bahnstrecke Dortmund - Münster derzeit zwischen Werne und Ascheberg wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Nein, weil zunächst eine Treppe hoch zur Brücke über den Gleisen führt und dann wieder runter zu den Zügen. Für viele ein unüberwindbares Hindernis.
Immer wieder wurden Forderungen aus Nordkirchen nach einem barrierefreien Zugang zu den Gleisen laut. Getan hat sich nichts. Bürgermeister Dietmar Bergmann hatte vor gut einem Jahr auf Anfrage dieser Redaktion darauf verwiesen, dass die Planung für die Rampe bereits komplett fertig ist. „Es gibt einen Planfeststellungsbeschluss und auch die Finanzierung ist gesichert.“
Die Gemeinde Nordkirchen und die Deutsche Bahn AG unterzeichneten dann einen Bau- und Finanzierungsvertrag. Jetzt lassen Arbeiter den Plänen auf dem Papier reale Umsetzung folgen. Dabei bohren sie tief.
Denn um die zwei Stahlrampen zu den beiden Gleisen bauen zu können, bedarf es starker Fundamente. Mitarbeiter der Firma Strabag, die im Bahnbau über Kompetenz verfügt und in Capelle für die Deutsche Bahn AG tätig ist, bereiten seit Dienstag, 2. Juni, die Fundamentarbeiten vor.
Auch für Laien ist am Bahnhof Capelle sichtbar, dass sich Großes tut. Allein schon durch die Tatsache, dass der Parkplatz vor dem Bahnhof gesperrt ist. Dort stehen Container für die Strabag-Mitarbeiter. Am Bahndamm ist ein Minibagger dabei, Erde von A nach B zu schaufeln, damit später dort die Löcher gegraben werden können, die die Fundamente aufnehmen sollen.
Fundamentarbeiten bis Mitte Juli
Die Rampen selbst werden dann gebaut werden können, wenn die Firma Strabag mit den Arbeiten an den Fundamenten fertig ist. Das soll bis Mitte Juli der Fall sein, wie Andreas Kowahl, Polier der Firma Strabag, im Gespräch mit der Redaktion erklärt. So lange werde der Parkplatz also auf jeden Fall gesperrt sein. „Wohl auch bis Ende des Jahres“, sagt der Polier. Denn allein um im Sommer die Stahlbauteile zu lagern, benötige man jede Menge Platz.
Die Rampen selber - so sieht es jedenfalls auf den Plänen aus - haben riesige Dimensionen. Auf ihnen sollen zum Beispiel auch Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Kinderwagen die Gleise gut erreichen können.