Durchaus spektakuläre Bilder bieten sich derzeit an der Werner Straße in Capelle: Von der alten Remise am Hof Pröbsting steht derzeit nur das hölzerne Skelett, alle Steine sind entfernt. „Das war ein alter Speicher, der unter Denkmalschutz steht. Wenn wir nicht renoviert hätten, wäre er verfallen“, erklärt Anne Pröbsting zu den Arbeiten.
Seit Mitte Januar wird das über 150 Jahre alte Gebäude umgestaltet, aber vorher mussten die Besitzer Anne und Hubertus Pröbsting die Baugenehmigung einholen und zahlreiche Gespräche mit dem Denkmalamt führen. „Das ist schon aufwändig, weil wir eine Nutzungsänderung beantragen mussten“, erläutert die Capellerin. Denn nach Fertigstellung der Renovierung - wenn alles gut läuft, soll das im Sommer der Fall sein - wird aus dem bisherigen Stall ein Bürogebäude für den landwirtschaftlichen Betrieb auf dem Hof.

Landschaftsbild bewahren
Aus dem Fachwerkbau sind mittlerweile alle Steine entfernt worden, zudem wurde das bisherige Sandsteinfundament erneuert. Derzeit prüft ein Holzfachmann die Beschaffenheit der Balken und tauscht baufällige entsprechend aus. Doch auch nach der Renovierung soll die Remise das gleiche Aussehen wie zuvor behalten, denn die Steine werden im Anschluss wieder eingesetzt. „Das ist mit dem Denkmalschutz so abgesprochen, wir wollten das Landschaftsbild bewahren“, betont Anne Pröbsting.
Aus rein finanzieller Sicht wäre es möglicherweise sogar besser gewesen, das sanierungsbedürftige Gebäude verfallen zu lassen und an gleicher Stelle neu zu bauen, meint sie. Aber der Charme des historischen Bauwerks und der Hoflandschaft ginge durch ein solches Verhalten natürlich verloren.

Viel Eigenarbeit auf dem Hof
Für die Arbeiten an der Remise seien an vielen Stellen die Mitarbeiter des Betriebes selbst verantwortlich. „Das ist alles sehr kleinteilig und erfordert viel Handarbeit. Unsere Mitarbeiter müssen viel Zeit investieren“, berichtet die Landwirtin. Dabei haben diese mit dem üblichen Alltag auf dem Hof, auf dem man je nach Jahreszeit frische Erdbeeren oder Kartoffeln kaufen und auch selbst pflücken bzw. ernten kann, schon einiges zu tun. Dazu arbeiten einige lokale Firmen bei den Arbeiten zu, Architekt Lothar Steinhoff zeichnet für die Bauplanung verantwortlich.
In absehbarer Zeit sollen die Mauern bereits wieder eingesetzt werden, dann entsteht Schritt für Schritt das neue, aber weiterhin historisch wirkende Gebäude. Für den Moment schwebt das scheinbar leere Haus von außen betrachtet aber in der Luft und bietet ein kurios anmutendes Bild.

Gang durchs Neubaugebiet Südkirchen: Kleine Häuser auf kleinen Grundstücken
Neue Häuser am Bolland in Nordkirchen: Getreidetrocknung wird eingestellt
Neubauten für Kreisstraße in Selm: Das plant Ten Brinke nach dem Abriss